Die Ranke bildet den Teil eines Rebstocks, der für das
Emporklettern oder -ranken verantwortlich ist. Sie entspringt den Knoten und
weist häufig eine gabelförmige Verzweigung auf. Gelangt die Ranke in Kontakt
mit einem festen Gegenstand, findet ein natürlicher Umwickelungsprozess statt,
der ihr dauerhaften Halt verspricht.
Als Rebengürtel bezeichnet werden gürtelförmige Areale auf
der Erdkugel, in denen die Bedingungen für Weinbau als optimal gelten. Auf der
nördlichen Halbkugel liegt der Rebengürtel zwischen dem 40. und dem 50.
Breitengrad, während im Süden die Breitengrade 30 und 40 als Begrenzung gelten.
Es gibt durchaus auch außerhalb des Rebengürtels
Anbauflächen für Wein. Rund 95 Prozent der gesamten Rebfläche weltweit
konzentrieren sich jedoch auf diesen Bereich. Der Grund hierfür sind die
klimatischen Bedingungen innerhalb des Rebengürtels, die durch gemäßigten
Charakter auffallen und so weder zu heiße noch zu kalte Temperaturen bieten.
Da es sich bei Weinreben um Lianengewächse handelt, die ohne
einen Eingriff des Winzers unkontrolliert ranken, ist Reberziehung notwendig.
Ein Verzicht darauf führt zu einem wuchernden Wachstum und kann die Qualität
des Lesegutes maßgeblich verschlechtern. Reberziehung beschreibt dabei im
Allgemeinen das Ausrichten, Beschneiden und Befestigen der Reben nach einem
bestimmten Schema. Besonders häufig anzutreffen sind hier:die
Drahtrahmenerziehung, die
Pfahlerziehung, die
Gobelet-Erziehung, sowie
der Kammertbau.
Welche Form der Reberziehung sich im individuellen Fall
anbietet, entscheiden sowohl die Rebsorte als auch die Voraussetzungen in Weinbaugebiet
sowie Weinberg.
Bei der Reblaus handelt es sich um ein kleines Insekt, das
zur Familie der Zwergläuse gehört. Erstmals bekannt wurde die Reblaus Mitte des
18. Jahrhunderts, als sie mit amerikanischen Rebstöcken nach Europa importiert
wurde und die Reblauskatastrophe auslöste. Erst nach ihrer rasanten Ausbreitung
und extremen Einbußen im Wein-Sektor fanden Wissenschaftler heraus, dass es
sich um einen Schädling handelt.
Grundsätzlich wird zwischen Blattreblaus und Wurzelreblaus
unterschieden, wobei die Wurzelreblaus als weitaus schädlicher gilt. Sie
schädigt durch Saugen an den Wurzeln das Leitgewebe und hindert den Rebstock so
an der Aufnahme von Wasser und Nährstoffen. Im schlimmsten Falle hat dies den
Tod der gesamten Pflanze zur Folge.
Als probates Mittel zur Vorbeugung eines Reblausbefalles im
Weinberg gilt das Veredeln von Weinreben mit einer sogenannten Unterlagsrebe
aus Amerika, da amerikanische Reben resistent gegen Rebläuse sind. Deswegen
sind heute nur noch wenige wurzelechte Rebstöcke in Europa zu finden.
Der Rebschenkel (auch Kordon, Arm, Rebast oder Haupttrieb)
ist ein Teil des Rebstocks, der als Verlängerung des Stammes fungiert und
Ausgangspunkt für die Triebe ist. Winzer formen den oder die Rebschenkel einer
Pflanze je nach Erziehungsform auf individuelle Weise – weswegen sowohl
vertikale als auch horizontale und einarmige sowie zweiarmige Systeme möglich
sind.
Beim Rebschnitt handelt es sich um das Beschneiden des
Weinstocks. Hierbei entscheidend ist die Form Reberziehung, an die das Gewächs
angepasst werden soll. Auch bei der Ertragsregulierung spielt der Rebschnitt
eine Rolle, da sich durch ihn dauerhaft weniger Beeren ausbilden, die dann
wiederum über ein intensiveres Aroma und mehr Farb- sowie Gerbstoffe verfügen.
Grundsätzlich wird beim Rebschnitt zwischen Winterschnitt, Sommerschnitt, Zapfenschnitt und
Fruchtrutenschnitt unterschieden.
Darüber hinaus kann auch das Zurückschneiden
des Rebstocks vor dem Sommer erfolgen, wodurch der Überschuss an Fruchtruten
gemindert wird.
Der Begriff Rebsorte beschreibt die unterschiedlichen Arten
der ursprünglichen Weinrebe (vitis vinifera). Jede Sorte stammt von solch einer
Ursprungsrebe ab, unterschiedet sich von ihren Verwandten jedoch in
verschiedenen Punkten wie dem Geschmack und der Größe der Beeren, dem Wuchs,
der Empfindlichkeit und auch des Reifezeitpunktes. Grundsätzlich unterteilt die
Weinwelt Rebsorten in weiße und rote Arten. Zur besseren Unterscheidung trägt
jede Rebsorte außerdem einen eigenen Namen, der je nach Anbauland und -region
variieren kann.
Als Rebstock (auch Weinstock) bezeichnet wird die
vollständige Weinreben-Pflanze inklusive Wurzelwerk und Triebspitzen. Für
Winzer spielt der Rebstock eine entscheidende Rolle. Seine Gesundheit, sein
Ertrag und seine individuelle Reaktion auf Bodenbeschaffenheit, Klima und Reb-Erziehung
beeinflussen Geschmack und Qualität des fertigen Weins.
Üblicherweise tragen Rebstöcke etwa drei Jahre nach ihrer
Pflanzung erstmals Trauben, wobei ihre Ertragsfähigkeit ab einem Alter von
zwanzig Jahren kontinuierlich abnimmt. Rebstöcke mit hohem Alter gelten als
hochwertig und selten, da sie bei sinkender Ertragsmenge höhere Qualität
liefern. Da das Wurzelwerk alter Rebstöcke sehr tief in die Erde eindringt,
erweisen sie sich auch in heißen und trockenen Anbauregionen als widerstandsfähig.
Reduktiv als Adjektiv bezeichnet eine Methode bei der
Herstellung von Wein. Hier verhindern Winzer oxidative Prozesse bewusst, indem
sie den gesamten Produktionsprozess so gestalten, dass der Wein mit möglichst
wenig Sauerstoff in Verbindung kommt. Reduktiver Ausbau ist sowohl bei
Schaumweinen als auch bei einigen Weißweinen üblich, da er die fruchtige
Frische eines Tropfens bewahren hilft.
Als Reflex bezeichnet wird eine farbliche
Spiegelung, die sich in einem Wein zeigt. Der Reflex hat hierbei eine andere
Farbe als der Grundton des jeweiligen Weins. Reflexe können sehr wichtig sein,
wenn es um die detaillierte Beschreibung eines Weins geht, da sie das Treffen
von Aussagen über die Reife, die verwendete Rebsorte und die allgemeine
Qualität unterstützen. Im Rotwein können Reflexe unter anderem sowohl violett
als auch orange als auch hellrot erscheinen. Bei Weißweinen sind des Öfteren grünliche,
goldene oder auch hellgelbe Reflexe zu sehen.
In Rheinland-Pfalz – konkret in Deidesheim – sitzt das
Weingut Reichsrat von Buhl, das Mitglied im Verband Deutscher
Prädikats-Weingüter ist. Gegründet wurde das Haus bereits 1849 von Franz Peter
Buhl – und befand sich über Jahrzehnte hinweg im Familienbesitz. Im zwanzigsten
Jahrhundert ging das Weingut in den Besitz der Familie zu Guttenberg über.
Japanische Investoren pachteten es 1989 und verkauften schließlich im Jahr 2005
an Achim Niederberger. Heute führt Richard Grosche den bio-zertifizierten
Betrieb.
Rund 59 Hektar Rebfläche bewirtschaftet das Weingut
Reichsrat von Buhl in der Mittelhaardt. Dazu gehören auch Große Lagen (unter
anderem Forster Kirchenstück, Forster Ungeheuer, Ruppertsberger Reiterpfad,
Forster Jesuitengarten und Forster Freundstück) und Erste Lagen (unter anderem
Deidesheimer Mäushöhle, Deidesheimer Paradiesgarten, Forster, Musenhang,
Forster Stift und Deidesheimer Herrgottsacker). Bestockt sind rund 87 Prozent
der Rebflächen mit Riesling, sieben Prozent mit Spätburgunder und weitere Flächen
mit Scheurebe und Rieslaner.
Der Begriff Reife spielt in gleich zwei Bereichen der
Weinkultur eine Rolle:
So kann mit Reife einerseits der Zustand des Lesegutes im
Weinberg definiert werden: Die Beeren an den Rebstöcken müssen zum Zeitpunkt
der Lese über eine bestimmte Reife verfügen.
Doch Reife kann sich auch auf den fertig vergorenen Wein
selbst beziehen. Während des Ausbaus in Fässern oder Tanks und auch später auf
der Flasche entwickelt sich Wein weiter und erlangt je nach Art und Ziel
verschiedene Stadien der Reife. Ein gutes Beispiel hierfür ist die sogenannte
Trinkreife.
Ist im Rahmen der Vinifikation ein junger Wein entstanden,
so ist dieser in den meisten Fällen noch nicht am Ende seiner Entwicklung
angelangt. Daher lassen Winzer den frisch vergorenen Wein in Fässern aus Holz
oder Stahltanks und seltener auch in speziellen Behältnissen wie dem Beton-Ei
oder Kunststofftanks reifen. Dieser Vorgang wird als Reifung bezeichnet. Je
nach Anbaugebiet, Qualitätsstufe oder Güteklasse werden hier teilweise sehr
unterschiedliche Reifungszeiträume vorgegeben.
Während der Reifung sinkt Weinstein auf den Boden des
Gefäßes und Feinhefe baut restliche Eiweiße ab. Der Wein entfaltet im Zuge
dessen sein Potenzial, das im Jungwein meist noch verschlossen ist. Zusätzlich
wird auch die Aromatik eines Weines durch die Reifung beeinflusst. Vor allem
bei der Verwendung von Holzfässern wie dem Barrique reichern sich zusätzliche
Aromen im Wein an, die später zu den Sekundäraromen zählen.
Als Reinzuchthefen bezeichnet werden spezielle Zuchthefen, die Winzer zur besseren Kontrolle und Steuerung von Gärprozessen verwenden. Nebst Reinzuchthefen gehören auch Impfhefen und Kulturhefen zu den Zuchthefen. Sie entstehen nicht auf natürlichem Wege, sondern werden vorrangig in Laboren erzeugt.
Reserva ist eine Qualitätsbezeichnung für spanischen Wein
und liefert wichtige Hinweise auf die Art und Dauer der Reifung.
So muss ein Rotwein rund drei Jahre reifen – wovon
wenigstens ein Jahr auf das Holzfass entfallen muss. Bei Weißweinen und
Roséweinen reicht eine Reifezeit von insgesamt zwei Jahren aus – wobei hier
eine Mindestreifungszeit im Holzfass von rund einem halben Jahr vorgeschrieben
wird.
Reserva-Weine sind vor allem in den Anbaugebieten Ribera del
Duero und Rioja zu finden. Doch auch in anderen spanischen Regionen nimmt die
Beliebtheit des Holzfassausbaus und somit das Streben nach der Herstellung von
Reserva-Weinen stetig zu.
Abgesehen hiervon ist Reserva eine Qualitätsbezeichnung für
spanischen Brandy.
Als Restzucker (auch Restsüße oder Zuckerrest) bezeichnet
wird der Zuckergehalt im fertig vergorenen Wein. Der Gehalt wird in Gramm pro
Liter angegeben und liefert wichtige Hinweise auf den jeweiligen Weintyp. Daher
ist Restzucker ein Bestandteil des Weingesetzes. Je nach Gehalt des Restzuckers
wird zwischen trockenem, halbtrockenem, halbsüßem und süßem Wein unterschieden.
Rías Baixas ist ein nordspanisches Weinbaugebiet mit dem
Status einer D.O. Es liegt innerhalb Galiciens und bietet dank seines kühleren
und atlantischen Klimas beste Voraussetzungen für den Anbau von Weißwein. Die
häufigste Rebsorte in Rías Baixas ist die helle Albariño. Sie nimmt
einen Großteil der insgesamt 2.500 Hektar Rebfläche ein. Abgesehen von dieser
Rebsorte finden sich in Rías Baixas auch die hellen Sorten Treixadura und Marqués sowie die roten Reben Caíño Tinto, Espadeiro und
Loureiro Tinto.
Die Winzer der Region erzeugen
vornehmlich frische und facettenreiche Weißweine, die teilweise auch im
Holzfass vergoren werden. Im Vergleich zu den Weißweinen aus Rías Baixas
genießen die Rotweine international nur wenig Bekanntheit.
Ribera del Duero ist eine spanische Weinregion mit dem
Status einer D.O. Sie liegt in Kastilien-León und verfügt heute über eine
Rebfläche von etwa 20.000 Hektar. Ribera del Duero erlebte vor allem in den
Achtziger- und Neunzigerjahren eine starke Qualitätsoffensive und ist seitdem
eine wichtige Größe auf dem internationalen Weinmarkt.
In Ribera del Duero herrscht ein trockenes Klima mit sowohl
kontinentalen als auch mediterranen Einflüssen. Heiße und trockene Sommer
werden hier von kalten und langen Wintern abgelöst – wobei es schon während der
Sommermonate deutliche Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht gibt.
Zu den beliebtesten Rebsorten der Region gehört eine
Variation des Tempranillos – vor Ort Tinta del País genannt. Das Lesegut
zeichnet sich hier durch kleinere und dickschaligere Beeren aus. Daher ist
Ribera del Duero bekannt für seine facettenreichen und gleichermaßen
kraftvollen Rotweine. Abgesehen von Tinta del País finden sich in Ribera del Duero
auch weitere Rebsorten wie Merlot, Garnacha, Malbec und Cabernet Sauvignon.
Den Namen Rioja trägt eine der wohl bekanntesten spanischen
Weinregionen. Sie liegt südlich der Stadt Pamplona und durchzieht mit einer
Länge von 120 Kilometern das Ebro Tal. Die gesamte Rebfläche Riojas beläuft
sich auf mehr als 60.000 Hektar. Rioja erfuhr während des zwanzigsten
Jahrhunderts deutliche qualitative Steigerungen, weswegen die Region 1926 zur
Denominación de Origen ernannt wurde. 1991 dann erfolgte eine weitere
Aufwertung zur Denominación de Origen calificada.
Alle Weine aus dem Rioja-Gebiet unterliegen strengen
Kontrollen. Sowohl weiße als auch rote und roséfarbene Tropfen bilden das
gesamte Angebot – wobei Rotweine aus Rioja am populärsten sind. Zu den am
häufigsten verwendeten roten Rebsorten der Region gehören Tempranillo,
Garnacha, Graciano und Mazuelo, während Viura, Malvasia und Garnacha Blanca im
Bereich der Weißweine vorherrschen. Für Weine aus Rioja gelten außerdem
verschiedene Bezeichnungen wie Crianza, Reserva und Gran Reserva, die auf die
Reifung hinweisen.
Bei Robert Weil im Rheingau handelt es sich um ein Weingut,
das auf Dr. Robert Weil zurückgeht. Er kaufte bereits im Jahre 1867 erste
Flächen im Kiedricher Berg und erwarb dann1875 das Anwesen des Kunstmäzens Sir
John Sutton. Schon früh sorgte Dr. Robert Weil dafür, dass die Rieslinge seines
Weinguts über regionale Grenzen hinaus geschätzt wurden und belieferte sowohl
Könige als auch Kaiser. Inzwischen führt Wilhelm Weil, Urenkel des Gründers,
das Haus.
Rund neunzig Hektar Land stehen bei Robert Weil
ausschließlich unter Riesling-Reben, die teilweise älter als fünfzig Jahre sind.
Die Beeren gedeihen im Rahmen nachhaltiger und umweltschonender Weinbergs-Pflege
und werden jährlich von Hand gelesen. Sorgfältige Vinifikation ermöglicht es
dem Weingut heute, auch weiterhin zu den geschätztesten Riesling-Produzenten
Deutschlands zu zählen.
Ein Roséwein ist bereits optisch leicht erkennbar. Das
farbliche Spektrum reicht hier von hellen Rosatönen über Orange bis hin zu
Pink. Rosé schmeckt meist fruchtig und frisch. Um einen Wein dieser Art zu
erzeugen, gehen Winzer zunächst vor, als wollten sie einen Rotwein erzeugen.
Das dunkle Lesegut wird gepresst – wobei der Most im
Folgenden nur sehr kurz mit der Maische in Kontakt bleibt. Auf diese Weise wird
eine starke Anreicherung des Roséweines mit Farb- und Gerbstoffen vermieden.
Auch ist es möglich, aus hellem Vorlaufwein Rosé zu erzeugen. Des Weiteren kann
auch die sogenannte Saignée-Methode bei der Roséwein-Herstellung angewendet
werden.
Roséwein erfreut sich auch in Deutschland wachsender
Beliebtheit. Der Marktanteil bei Deutschem Wein lag 2014 bei 12,6 Prozent –
wobei rund 9,4 Prozent aller importierten Weine in Form von Roséwein nach
Deutschland gelangten.
Als Rotwein bezeichnet wird ein Wein, der aus roten
Rebsorten hergestellt wird. Hierbei unterscheidet sich der Prozess der
Vinifikation deutlich von dem des Weißweines, da der Most bei Rotwein in
Kontakt mit der Maische vergärt. So reichern sich Farb- und Gerbstoffe im
Rotwein an, was ihn optisch und aromatisch intensiver werden lässt. Beliebt ist
bei Rotwein auch der Ausbau in Barriques oder größeren Holzfässern.
Rotwein ist heute in allen Anbaugebieten der Welt vertreten,
erreicht jedoch besonders in wärmeren Gefilden Spitzenqualitäten. Dies sollte
allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch in nördlicher gelegenen
Anbauländern durchaus hochwertige Tropfen hergestellt werden. Hier hängt die
Qualität jedoch noch stärker mit den klimatischen Bedingungen eines Jahrgangs
zusammen.
Zu den weltweit häufigsten roten Rebsorten gehören:
Cabernet
Sauvignon, Merlot, Tempranillo, Syrah, Grenache, Pinot
Noir, sowie
Sangiovese.
Sie kommen – je nach Weingut,
Anbauregion und Rebsorte – entweder in Form von reinsortigem Wein oder auch als
Cuvée auf den Markt.
Die Rückstellkraft zeigt sich an den Berührungsflächen eines
Korkens mit den seitlichen Wänden einer Weinflasche. Da Korken beim Einführen
in den Flaschenhals sehr stark komprimiert werden müssen, dehnen sie sich erst
nach diesem Handgriff wieder aus. Wie stark der Korken dann auf den
Flaschenhals drückt, wird mit Hilfe der Rückstellkraft ausgedrückt.
Grundsätzlich gilt: Je höher die Rückstellkraft, desto dichter der Verschluss.
Als Rütteln (auch Remuage) bezeichnet wird ein spezielles
Verfahren im Rahmen der Herstellung von Schaumwein und Champagner. Mit dem
fertigen Tropfen befüllte Flaschen werden in verschlossenem Zustand in einer
speziellen Vorrichtung, dem Rüttelpult, platziert und behutsam gerüttelt. Dabei
steigern Winzer bei jedem Durchgang die Neigung der Flasche, bis sie
schließlich kopfüber in der Vorrichtung steht und sich in ihrem Hals ein
Hefepfropfen gebildet hat. Je nach Art des Vorgehens kann das Rütteln zwischen
einem Tag und sechs Wochen in Anspruch nehmen. Es dient der behutsamen Klärung
des Schaumweins.
Das Rüttelpult (auch Rüttelregal, Pupitre oder Rütteltisch)
ist ein traditionelles Hilfsmittel bei der Herstellung von Sekt. Nach dem
Einfüllen von Sekt in Flaschen werden diese in nahezu waagerechter Stellung in
das Rüttelpult eingesetzt. Der verantwortliche Winzer oder Kellermeister
rüttelt in regelmäßigen Abständen an den Flaschen und setzt diese dann in einem
steileren Winkel zurück auf das Pult. Am Schluss zeigen sich senkrecht stehende
Flaschen, die kopfüber auf dem Rüttelpult verankert sind. Auf diese Weise setzt
sich Hefe im Flaschenhals ab und kann dann im Rahmen des Degorgierens entfernt
werden.