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Rebsorten: Von der Rebe auf die Flasche stets individuell

Wilde Reben existieren bereits seit zehntausenden von Jahren. Etwa ab 5.000 vor Christus begann der Mensch, aus ihnen Rebsorten zu züchten. Auf diese Weise entstanden zwischen acht- und zehntausend unterschiedliche Traubensorten, von denen heute nicht alle im Weinbau zum Einsatz kommen. Zugelassen sind weltweit nur etwa 2.500 Weintraubensorten für Wein.

Was ist eine Rebe?

Bei einer Rebe handelt es sich um eine spezielle Art Pflanze, welche die charakteristischen Weintrauben ausbildet. Sie wurzelt tief in den Boden und bildet lange Triebe aus. Diesen geben Winzer im Rahmen des Rebschnitts und der Erziehungsform Gestalt.

Im Rahmen der Zucht entwickelte sich die edle Weinrebe (vitis vinifera) zu einer äußerst beliebten Kulturpflanze, die sich auch für Kreuzungen neuer Sorten anbietet. Manche Sorten entstehen dabei aus natürlichen Kreuzungen im Weinberg, während wieder andere das Licht der Welt im Labor durch Menschenhand erblicken. So ist auch manch deutsche Rebsorte eine Kreuzung. Die Frage, inwieweit eine Rebsorte mit anderen verwandt ist, ist nicht immer unkompliziert zu beantworten. Inzwischen gibt es zahlreiche Forscher, welche intensiv an DANN Analysen arbeiten, um die Welt der Reben zu erkunden.

Rotwein Rebsorten: Dunkle Schale und meist helles Fleisch

Der Natur der Dinge entspricht es, dass roter Wein aus Rebsorten entsteht, welche mindestens über eine rote Beerenhaut verfügen. Dies ist für eine Rotweinsorte wichtig, denn ohne die Farbpigmente bliebe der Wein im Rahmen der Verarbeitung im Keller blass. Rotwein Rebsorten haben meist helles Fleisch und daher weißen Most. Durch längeren Kontakt von Most und Traubenhäuten jedoch geht die Farbe in den Wein über. Ausnahmen bilden die sogenannten Färbertrauben wie Dornfelder, bei denen auch der Most rot ist.

In der weltweiten Rotweinsorten Liste nehmen die folgenden fünf Sorten die größten Flächen ein:

  • Carignan
  • Grenache Noir
  • Merlot
  • Cabernet Sauvignon
  • Syrah

Dies bedeutet jedoch nicht, dass nur diese fünf Reben bedeutsam sind. Es gibt zahlreiche weitere Sorten, welche Genießer für ihren hochklassigen Charakter schätzen. Hierzu gehört auch die französische Rotweintraube Pinot Noir, unter Weinsorten in Deutschland als Spätburgunder bekannt.

Weiße Rebsorten: Die Welt der hellen Weine entdecken

Wenngleich Winzer auch aus roten Reben Weißwein erzeugen, spielen Weißweinsorten dennoch die wichtigere Rolle. Genießer finden sie in aller Welt und nicht nur in Gegenden mit kühlerem Klima. Verschiedene Länder wie Deutschland oder auch die nördliche Hälfte Frankreichs gehören zweifellos zu jenen, in denen der Weißwein häufig vorkommt. Deutsche Rebsorten für Weißwein sind beispielsweise Riesling, Kerner, Müller-Thurgau und Silvaner.

Nicht jede Rebsorte für Weißwein ist gleichermaßen weit verbreitet in der Welt. Auf die Fläche bezogen gehören die folgenden fünf zur internationalen Spitze:

  • Airén
  • Trebbiano
  • Chardonnay
  • Riesling
  • Chenin Blanc

Erneut sind große Rebflächen allein sicher kein unumgänglicher Beleg für Qualität. Manch weiße Wein Rebe verfügt über extrem kleine Trauben, bringt jedoch erstklassigen Wein hervor. Dies gilt beispielsweise für die Walliser Rebsorte Heida, welche in einem sehr begrenzten Gebiet wächst.

Weiße Rebsorten stellen oftmals die Basis für Schaumweine dar. Spanische Rebsorten wie Airén oder Macabeo fließen in den Cava, die französische Edelrebe Chardonnay in den Champagner und die italienische Weinsorte Glera fließt in den berühmten Prosecco. Unter Rebsorten in Deutschland, aus denen Winzer Sekt herstellen, finden sich Riesling und Grauburgunder.

International und autochthon: Manche Rebsorten reisen gern

Es gibt zahlreiche Rebsorten, welche in der gesamten Welt gut gedeihen. Hierzu gehören einige Rebsorten aus Frankreich, aber auch der deutsche Riesling gedeiht inzwischen nicht mehr nur in der Bundesrepublik. Ist eine Rebsorte nicht an dem Ort entstanden und heimisch, an dem Winzer sie kultivieren, so handelt es sich nicht um eine autochthone Rebsorte.

Autochthon nämlich bedeutet, dass die Rebe am jeweiligen Ort heimisch ist. Oft handelt es sich um alte Rebsorten, welche sich über Jahre hinweg in einer Region etablierten und noch heute hervorragende Weine hervorbringen. Deutsche Weinsorten mit autochthonem Charakter sind beispielsweise Lemberger, Elbling und Trollinger. Elbling gilt als älteste Rebsorte.

Weltweit tauchen in der Weinreben Sorten Übersicht autochthone Vertreter wie Barbera, Cococciola, Pinotage, Albariño, und Malvasia auf.

Sortenrein und im Verschnitt: Von Solisten und Chören

Ganz gleich, ob Weinsorten rot oder weiß sind: Nicht immer fließen sie reinsortig ins Glas. Ein Verschnitt verschiedener Rebsorten bietet Winzern die Chance, Wein mit besonders ausgewogenem Charakter zu kreieren. Dies liegt vor allem daran, dass sich die Rebsorten gegenseitig ergänzen, Schwächen ausgleichen und Stärken hervorheben. Nicht wenige berühmte Weine haben mehrere Rebsorten in der Cuvée. Dass Verschnitt gelegentlich als minderwertig gilt, ist daher nicht gerechtfertigt.

Sortenreine Weine finden Genießer heute in nahezu allen Ländern der Welt. Gerne nutzen Winzer für sie Rebsorten mit besonders ausgeprägtem Profil und exklusivem Charakter. In der Wein- und Rebsorten Übersicht reinsortiger Tropfen kommen sowohl der Riesling als auch Tempranillo, Syrah und Pinotage vor.

Rebsorten und Geschmack: In der Nase und am Gaumen

Eines der wichtigsten Details rund um Rebsorten ist der Geschmack. Für Genießer stellt sich der Charakter einer Sorte auf drei Ebenen dar. Das Auge erkennt farbliche Akzente, die Nase entdeckt das Bukett mit den aufsteigenden Nuancen und der Gaumen nimmt den gesamten Geschmack inklusive des Körpers und des Tannins auf.

Wie eine Rebsorte schmeckt, ist äußerst vielfältig. Fest steht, dass sich Weine derselben Sorte aus unterschiedlichen Ländern nicht exakt gleichen. Einflussfaktoren wie Terroir, Jahrgang und Vinifikation im Keller eines Weinguts formen auch das Profil der Sorte und stellen mitunter einzelne Details heraus. Auch die mögliche Reifezeit in Holz vermag Weinen ein gänzlich verschiedenes Gesicht zu verleihen, wenngleich sie beide aus der gleichen Rebsorte bestehen. Das wiederum macht die Welt der Weine und der Rebsorten so spannend.