Arneis ist eine Weißweinrebe und zeigt sich im Weinberg gerne etwas widerspenstig. Im Weißwein hingegen verwöhnt die Sorte mit reicher Frucht und Würze.
weiterlesenDie Weißweinrebe Arneis stammt vermutlich aus der norditalienischen Region Piemont. Hier gedeiht sie bereits seit vielen Jahrzehnten. Trotz ihrer recht schwierigen Natur im Weinberg nehmen es Winzer gerne mit ihr auf. Im Ergebnis locken aromatische Weißweine mit komplexer Fruchtwürze. Ein Ausflug in die Welt des „kleinen Schlingels“.
Arneis trägt im Weinberg grünliche Trauben, aus welchen Winzer im Keller einen hellgelben Wein mit grünen Reflexen erzeugen. Die Weine zeigen sich angenehm aromatisch und bringen im Bukett Nuancen frisch geschnittenen Grases mit. Auch finden sich hier Zitruszeste, Mandel, saftige Birne und Hinweise auf Lorbeerblätter sowie Holunderblüten. Sowohl in der Nase als auch am Gaumen offenbart Arneis gern mineralische Akzente mit salzigem Charakter. Die Säure ist äußerst mild und im Nachhall verabschiedet sich der Weißwein meist mit mittlerer Länge.
Früher sagten Genießer den Arneis-Weinen wenig Reifepotenzial nach. In der jüngeren Zeit allerdings beweisen einige Winzer, dass diese Sorte durchaus reifen Wein mit komplexer Natur und Talent für die Lagerung im Keller hervorbringt. Arneis bauen Winzer weiterhin gerne in Edelstahl aus.
Gute Struktur gepaart mit milder Säure macht Arneis-Weißwein zu einem sehr talentierten Tropfen für asiatische Gerichte, leichte Küche und Fisch. Mozzarella mit frisch aufgeschnittenen Roma-Tomaten, Tortellini mit Kürbisspalten und Salbei, Risotto mit Garnelen, gelbes Curry und Bami Goreng begrüßen ein Glas Arneis bereitwillig an ihrer Seite.
Bis heute ist nicht klar, wie der Name Arneis genau entstand und vor allem seit wann es ihn gibt. Historiker kennen gleich mehrere mögliche Szenarien. So ist es denkbar, dass Winzer Arneis einst als „Renesi“, „Reneysium“ oder „Ranaysii“ kultivierten. Die ersten Aufzeichnungen stammen aus dem 15. Jahrhundert. Zum ersten Mal die Bezeichnung „Arneis“ verwendete der Graf Giuseppe di Rovasenda im 19. Jahrhundert.
Als recht wahrscheinlich gilt es, dass das Wort Arneis aus dem piemontesischen Wort für „kleiner Schlingel“ erwuchs. Im Weinberg nämlich zeigt die Rebsorte sich schwierig und verlangt ihrem Winzer einiges ab. Die Aussprache orientiert sich am Italienischen mit gerolltem R. Dies klingt ungefähr so: „Arnäjis“. Zusätzlich trägt die Rebsorte einige Synonyme. So kennen Winzer sie auch unter den Namen Bianchetta d’Alba, Bianchetto Albese, Bianchetto di Verzuolo, Nebbiolo bianco, Bianchetto di Alba, und Bianchetto.
Menschen in der italienischen Region Roero kennen die Rebsorte bereits seit dem 15. Jahrhundert. Über die Jahrhunderte hinweg stand Arneis oft an der Seite des Moscato für typisch norditalienischen Weingenuss, verlor jedoch im 20. Jahrhundert an Ansehen. Sie verschwand allmählich aus den Weinbergen und gelangte kaum mehr auf die Flasche.
Winzer waren es, die die Sorte schließlich vor dem Aussterben retteten. In den siebziger Jahren befassten sie sich mit dem besonderen Charakter und den Bedürfnissen im Keller. So entstanden Weine, welche die Genießer auch außerhalb Italiens begeisterten. Hieraus entwickelten sich in den neunziger Jahren die beiden DOC-Gebiete Roero Arneis und Langhe Arneis.
Heute sind die Riservas und weitere Stillweine aus Arneis international bekannte und beliebte Genussmomente. Die Winzer, Kellermeister und Önologen beherrschen die schwierige Natur der Rebe und ringen ihr trotz des geringen Säuregehalts eindrucksvolle Charakterweine ab.
Die hohe Qualität ihrer Weine verdankt es Arneis, dass Winzer diese Weißweinrebe nicht aufgeben. Im Weinberg nämlich zeigt sie sich von einer äußerst widerspenstigen Seite. Sie reift spät, bildet wenig Säure aus und geizt mit Erträgen. Winzer brauchen feines Fingerspitzengefühl, um den perfekten Lesezeitpunkt auszudeuten. Beginnen sie etwas zu spät, verliert Arneis bereits die erwünscht lebhafte Natur. Zusätzlich ist Arneis anfällig für Mehltau.
Auf kalkhaltigen Böden mit hohem Sandanteil und auch lehmigem Charakter fühlt sich die Rebsorte wohl. Dies ist der Grund dafür, dass sie vor allem im Piemont gedeiht. Abgesehen von Norditalien verfügen auch Winzer in den USA und in Australien ihr Glück mit Arneis. Teilweise verzeichnen sie dabei gute Erfolge, haben jedoch nicht die Flächen, um Italiens Winzer mengenmäßig zu übertrumpfen.
Dass Arneis im Weinberg eine eher komplizierte Rebe ist, verlangt Winzern ausgereiftes Wissen und besonderes Talent ab. Für Genießer bedeutet dies, dass die Suche nach einem Wein mit dieser Rebsorte nicht ganz leicht ist. Um nur die besten Arneis-Tropfen zu finden, braucht es einen genauen Blick auf die Weingüter und die Weißweine selbst.
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