Der Silvaner gehört zu den ältesten weißen Rebsorten der Welt. Vor allem deutsche Winzer keltern aus der Traube harmonische, süffige Weißweine.
weiterlesenSilvaner Weißwein zeigt sich im Glas in höchst unterschiedlichen Varianten. Das Terroir spiegelt sich in den Silvaner Weinen wider. Lage, Klimaverhältnisse, Bodenbeschaffenheit und die Kunst der Winzer kitzeln facettenreiche fruchtige bis erdige Aromen und eine zurückhaltende Säure hervor. Wenn Weißweinliebhaber Silvaner kaufen, schätzen sie den süffigen Weißwein als frisch-fruchtigen Aperitif, zum Essen oder einfach solo an einem herrlichen Sommerabend.
Die Herkunft der Silvaner-Traube gab den Wissenschaftlern viele Jahre lang Rätsel auf. Dem Namen nach vermuteten sie die Herkunft der Traube in Transsylvanien, dem heutigen Rumänien, oder der kleinen Stadt Silvan in Mittelasien. Ihre erste Erwähnung fand die uralte Rebsorte schon im 1. Jahrhundert nach Christus in der altrömischen Naturalis historia. Daher gingen manche Wissenschaftler auch davon aus, dass der Name Silvaner sich vom römischen „Silva“ für „Wald“ ableitete. Eine andere Namenserklärung leitet Silvaner vom römischen Waldgott Silvanus direkt her. Dieser repräsentierte die Kraft der Natur und die alten Römer verehrten ihn als den Erfinder des Anbaus von Pflanzen.
Doch DNA-Analysen bestätigten nun die wahre Heimat des Silvaners. Die Weißweinsorte ist eine natürliche Kreuzung aus dem Österreichisch Weiß und dem Traminer. Die Geschichte des Silvaners begann also in Österreich.
In Österreich schenken die Winzer dem Silvaner aber kaum noch Beachtung. Dafür erlebte die weiße Rebsorte in Deutschland einen wahren Höhenflug. Die erste urkundlich belegte Erwähnung fand der Silvaner in Deutschland in einer Bestellung des Beamten Johann Georg Körner. Dieser ließ sich Silvaner-Fechser zum Schlossberg in Castel liefern. Das war im Jahr 1659. Nur wenige Jahre später, im Jahr 1665, pflanzte Alberich Degen den ersten Silvaner in Franken am Würzburger Stein. Ein Bildstock zeugt noch heute davon.
Von beiden Orten aus verbreitete sich der damals noch Österreicher genannte Wein in den deutschen Weinbaugebieten. Heute ist Deutschland das Land, in dem der meiste Silvaner wächst. In Rheinhessen, der Pfalz und vor allem Franken keltern die Weinbauern herausragenden Silvaner Wein. Mehr als 4.500 Hektar Rebfläche eroberte sich die Sorte in Deutschland, wobei die Zahl der Rebflächen in den letzten Jahren etwas zurückgeht.
Alte Rebsorten haben oft sehr viele Namen. So ist es auch beim Silvaner. Zu den bekanntesten Synonymen gehören Frankenriesling, Österreicher, Grünedel, Grüner Silvaner, Sylvaner, Roter Silvaner, Zierfandler, Johannisberg, Augustiner Weiß, Fliegentraube oder auch Bötzinger.
Der Grüne Silvaner zeigt sich variantenreich. Es gibt auch Rebstöcke mit rötlichen bis dunklen Trauben. Diese heißen Roter Silvaner oder Blauer Silvaner und unterscheiden sich genetisch nicht von der hellen Sorte. Silvaner diente in der Vergangenheit auch gern als Zuchtpartner für neue Sorten. Bacchus, Bukettrebe, Mariensteiner, Oraniensteiner, Breidecker, Rieslaner, Silcher und Sissi zählen dazu. Es existiert auch eine natürliche Kreuzung aus Silvaner und Zimmettraube, der Blaue Portugieser.
Der Boden, die Hand des Winzers und die Klimabedingungen prägen den Geschmack der Silvaner Weine. Das erklärt, warum es so viele unterschiedliche Geschmacksausprägungen gibt. Deutsche Winzer bauen den Silvaner trocken aus. Aber auch halbtrockene Silvaner überzeugen die Gaumen der Genießer. Silvaner glänzt mit harmonischen Fruchtaromen, die sich je nach Terroir stärker oder zurückhaltender zeigen.
Typischerweise entfaltet ein Silvaner Wein einen feinen Duft nach Heu, Stachelbeere und Kräutern. Bauen die Winzer ihn im Holzfass aus, besticht der Silvaner mit Kraft und Cremigkeit. Aus dem Edelstahltank schmecken die Silvaner Weine frisch und feinfruchtig. Die feine Verbindung von Frucht, Kräutern wie Basilikum, erdigen Tönen und einer ausgewogenen Säure im Verhältnis zur Restsüße machen einen Silvaner Wein zu einem Fest für die Zunge.
Je nach Ausbauart passt ein Silvaner zu fast jedem Essen, doch die Eigenheiten des Weißweins wollen gut kombiniert werden, sodass sich Wein und Speise perfekt komplimentieren.
Ausbauart | Speiseempfehlung |
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Süffige Silvaner | Sahnige Saucen, Spargel, Artischocken, Pilze, Spinat, Aubergine |
Mittelkräftiger Silvaner | Eintöpfe, Gratins, helles Fleisch, Fisch, Muscheln |
Körperreiche Silvaner | Opulente Saucen, Rind, Reh, Hase, Wildschwein |
Silvaner als Trockenbeerenauslesen oder Eiswein | Indische Küche, Obstkuchen, cremige Desserts, Schokolade |
Doch auch solo genossen, ist ein Silvaner die perfekte Wahl. Geburtstage, Hochzeiten im Sommer, Taufen und anderen feierlichen Anlässen setzt er seine erdige und frisch-fruchtige Krone auf. An heißen Sommerabenden schmeckt er in einer geselligen Runde auf der Terrasse und im Garten grandios und ersetzt einen Riesling, Grauburgunder oder Weißburgunder allemal.
Deutschland sticht als das Land heraus, in dem der meiste Silvaner wächst. Vor allem in Rheinhessen und in Franken erlebt die Rebsorte wieder einen Aufschwung. Kleinere Anbaugebiete finden sich in der Region Saale-Unstrut, in Österreich, im Elsass, Ungarn, Kroatien und in der Schweiz.
Noch vor mehr als einhundert Jahren machte der Silvaner zwei Drittel der rheinhessischen Rebfläche aus. Heute recken die uralten Rebstöcke auf noch etwa acht Prozent der mit Reben bepflanzten Fläche in Rheinhessen ihre Köpfe gen Sonne. Silvaner aus Rheinhessen zeigen sich besonders filigran und elegant.
Auf den fränkischen Böden aus Keuper und Muschelkalk gedeiht der Silvaner besonders gut. Hier ist die Rebsorte auf Platz eins der weißen Sorten. Der Riesling der Franken ist die Leitsorte des kleinen, aber feinen Weinbaugebietes. Silvaner Trauben nehmen ein Viertel der fränkischen Rebfläche ein. Fränkische Silvaner Weine zeichnen sich durch ihre Wucht an Aromen und die Stoffigkeit aus. Einen besonderen Genuss stellt der Silvaner Eiswein dar.
In der Schweiz heißt der Silvaner Johannisberg. Vor allem im Wallis, nah an der Grenze zu Italien, erfreut sich der Weißwein großer Beliebtheit. Fruchtig, frisch und mit dezenter Säure findet sich der Johannisberg auf nahezu jeder Speisekarte des Kantons.
Alle Winzer, die sich dem Silvaner mit ganzem Herzen hingeben, zeigen sich als wahre Künstler an der Rebe und im Weinkeller. Einige, wie die Weine vom Juliusspital genießen große Aufmerksamkeit, andere warten noch auf ihre Entdeckung. Zwei Weingüter, die für besonders gute Silvaner stehen, kommen aus Rheinhessen und Franken: Das Weingut Horst Sauer und der Winzerhof Stahl.
Horst Sauer aus Eschendorf in Franken zählt zu den deutschen Ausnahmewinzern. Seine Silvaner Weine überzeugen mit viel Frucht, cremiger Fülle, ausgewogener Harmonie und einer schönen Länge. Horst Sauer gelingt es, den Silvaner auch als großes Gewächs auszubauen.
Die Silvaner Trauben wachsen auf dem Winzerhof Stahl auf sehr steilen Hängen. Christian Stahl erreicht damit nur niedrige Erträge. Aber genau die bringen die hohe Qualität der Silvaner vom Winzerhof Stahl auf die Flasche. Das Ergebnis der Arbeit von Christian Stahl sind mineralische, trockene Silvaner Weine mit saftiger Frucht und würziger Fülle.
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Haben Sie noch weitere Fragen zum Silvaner oder unserem Sortiment? Unsere Experten unter service@silkes-weinkeller.de helfen Ihnen gern weiter.