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Wie aus Wein Cognac wurde

An die Frage, was ist Cognac, schließt sich die Neugier auf die Geschichte und Herkunft des exklusiven Branntweines an. Die Geschichte des Cognacs und die Geschichte des Weins gehören in Frankreich zusammen. Schon seit dem 3. Jahrhundert bekamen die damaligen Gallier vom römischen Kaiser Probus das Recht, Wein herzustellen. Im 13. Jahrhundert stieg die Beliebtheit des Weins aus dem extra angelegten Weinbaugebiet in der Provinz Poitou an.

Auf Schiffen exportierten die Niederländer den Wein nach England, Skandinavien und Holland. Die Weinberge breiteten sich aus, und im 16. Jahrhundert fuhren die holländischen Schiffe dann auch in die Region Charente, um den weltberühmten Champagner und Borderies einzukaufen. Doch der geringe Alkoholgehalt führte dazu, dass die Weine beim langen Transport litten, gar ungenießbar am Zielort ankamen. Die spitzfindigen Holländer nahmen den Wein als Basis für ein Destillat, welches sie „Brandwijn“ nannten. Daraus entstand auch die englische Bezeichnung „Brandy“.

Vorzüglicher Cognac aus Charente durch die doppelte Destillation

Im 17. Jahrhundert entdeckten die Franzosen in Charente die doppelte Destillation. Dadurch konnten sie nun einen Branntwein herstellen, dessen Alkoholgehalt viel höher war als der des einfach destillierten und anderer bekannter Weine. Der Erfinder des Cognacs wie er heute noch in die Gläser der Genießer kommt, soll der Chevalier de la Croix-Maron sein, ein Vorfahre der Familie Castelbajac. Er perfektionierte die zweifache Destillation und brannte einen vorzüglichen Weinbrand, der durch die lange Lagerung im Fass um Längen besser war als die Brandys der Holländer. So begann die erfolgreiche Geschichte des französischen Weinbrandes, auf dessen Bezeichnung die Stadt Cognac und die umgebende Region seit der "Champagner-Verordnung" nach dem 1. Weltkrieg das alleinige Recht besitzt.

Übrigens verwendeten Bartender im 19. Jahrhundert für viele Drinks, wie den Old Fashioned, Cognac. Erst später griffen sie aus der Not heraus zum Whisky, weil die Reblausplage die Ernten in Frankreich vernichtete und Cognac rar und teuer wurde.

Die Herstellung eines Cognacs

Die Grundlage eines Cognacs ist Weißwein. Hierbei bevorzugen die Hersteller drei Traubensorten: Ugni Blanc, Folle Blanche und Colombard. Den Hauptanteil macht die Rebsorte Ugni Blanc, besser bekannt unter dem italienischen Namen Trebbiano, aus. In der Cognac-Region heißt die Rebsorte Saint Emilion. Die Rebsorte liefert einen hohen Ertrag, hat schöne Fruchtaromen und eine deutliche Säure. Ugni Blanc findet im Wein meist als füllende Traube ihren Weg, so eignet sie sich auch besonders gut für die Destillation von Cognac.

Dieser Wein destilliert im Winter dann in soganannten „Brennblasen“ in einem Doppelbrandverfahren. Wie der Name es vermuten lässt, wird der Wein hierbei zweimal erhitzt. Bei dem ersten Durchlauf entsteht zunächst ein Alkoholgehalt von 27-30% vol. Nach Vollendung der zweiten Brennung steigt der Alkoholgehalt auf 60-72% vol an. Danach folgt eine lange Lagerung im Eichenholzfass, wodurch der Alkoholgehalt wieder sinkt. Seine charakteristische Färbung und der intensiver Geschmack wird ebenfalls durch die Aromen des Holzfasses noch komplexer und einzigartiger.