Deutscher Chardonnay stand lange im Schatten der Französischen. Doch er gewinnt an Bewunderern und im Holz gereifte Vertreter zählen zu absoluten Spitzenweinen.
weiterlesenChardonnay aus Deutschland mauserte sich in den letzten Jahren vom Allerweltswein zu einem stolzen Tröpfchen mit Seele und Komplexität. Im Fass gereifte deutsche Chardonnays zählen zu den Spitzenweinen. Mit Kraft und Eleganz begleiten Sie feine Dinner, einen feierlichen Anlass oder schmecken frisch und fruchtig als Aperitif in einer geselligen Runde. Deutscher Chardonnay ist im Kommen und steht dem Chardonnay aus dem Burgund in nichts nach.
Die Chardonnay-Traube ist sehr genügsam, was die klimatischen Bedingungen und den Boden betrifft. So ist auch das Klima und die Bodenbeschaffenheit in den deutschen Weinanbaugebieten ideal für den Chardonnay. Vor allem auf kalkhaltigen Böden gedeiht die Rebsorte sehr gut.
Deutscher Chardonnay war lange Zeit unbekannt und die Winzer bauten ihn nicht bewusst an. Erst auf der Rheininsel Mariannenaue wuchsen die ersten Chardonnay-Trauben. Die vielen Sonnenstunden und der Rhein mit seinem wärmenden Effekt auf die Weinberge schaffen perfekte Wuchsbedingungen für den Chardonnay. Als Versuchsanpflanzung begonnen, wurden die Rebstöcke auf der Mariannenaue dann legalisiert. In Deutschland ist Chardonnay erst seit 1991 eine zugelassene Rebsorte.
Auch vorher gab es schon mit Chardonnay bestockte Rebflächen in Deutschland. Die meisten Winzer allerdings nahmen an, dass sie Weißburgunder auf ihren Weinbergen kultivieren. Das liegt daran, dass sie bis 1978 nicht zwischen Weißburgunder und Chardonnay trennten. Die wissenschaftliche Forschung ging bis dahin davon aus, dass die beiden Rebsorten sich genetisch gleichen.
Je nachdem, in welchen klimatischen Verhältnissen und auf welchem Boden der Chardonnay wächst, bringt er in Aussehen und Geschmack unterschiedliche Weine hervor. Während französischer Chardonnay zumeist tiefe Aromen von Apfel und Melone sowie mineralische Noten in sich trägt, bereichert deutscher Chardonnay das Aromen-Spektrum je nach Ausbau mit cremiger Banane.
Die deutschen Winzer bauen Chardonnay meist trocken aus. Die Rebsorte ist aber vielfältig und deckt vom Qualitätswein bis zur Auslese alle Qualitätsstufen des deutschen Weines ab. Besonders gute Tropfen aus Chardonnay entstehen durch die Lagerung und Reifung im Holzfass. Die so ausgebauten Chardonnays erhalten dadurch eine Bereicherung ihrer Fruchtaromen von Apfel, Stachelbeere, Melone und Banane durch Vanille und Nuss. Rührt der Winzer die Feinhefe während des Ausbaus auf, gesellen sich feine Butteraromen hinzu.
Ein deutscher Chardonnay bereichert viele Anlässe mit seinem fruchtigen und ausbalancierten Geschmack. Junge Weißweine passen wunderbar zu Meeresfrüchten und Fisch. Sie schmecken bei festlichen Gelegenheiten wie einem Geburtstag im Garten oder einer geselligen Runde auf der Terrasse. Kräftigere, holzgereifte Chardonnays begleiten auch herzhafte und rustikale Speisen wie einen Schweinebraten, gebratene Hähnchenbrust oder einen würzigen Käse sehr gut.
Deutscher Chardonnay fühlt sich in einem Weißweinglas am wohlsten. In dem kleinvolumigen und recht schmal gehaltenem Glas entwickeln sich die Aromen ideal und der Duft kann sich optimal entfalten. Zehn bis zwölf Grad Celsius ist die ideale Trinktemperatur für frische Chardonnays aus dem Edelstahltank. Im Holzfass ausgebaute deutsche Chardonnays schmecken bei zwölf bis vierzehn Grad Celsius am besten.
In Deutschland wachsen auf etwa zwei Prozent der gesamten Rebfläche Chardonnay-Trauben. Das klingt wenig, aber die Tendenz zeigt nach oben. Vor allem in Rheinhessen, in der Pfalz und in Baden finden sich die meisten Chardonnay-Rebstöcke.
In Rheinhessen eroberte sich der Chardonnay mittlerweile mehr als drei Prozent der Rebfläche. Die Trauben gehören fest ins Sortiment der rheinhessischen Winzer. Sie bauen den Chardonnay in Holzfässern auf der Vollhefe aus, wodurch die Weine einen cremigen Schmelz bekommen. Neben reinsortigem Chardonnay lieben die Winzer den Wein als Bestandteil von Cuvées, denen deutscher Chardonnay eine reichhaltige Fülle verleiht.
Die Pfalz bietet mit ihren kalkhaltigen Böden und dem warmen Klima ideale Bedingungen für den Anbau von Chardonnay. Hier gedeiht auch der größte Teil der Chardonnay-Trauben in Deutschland. Auf rund sechshundert Hektar reifen die Trauben, welche die Pfälzer Weinbauern stets vor dem Riesling ernten. In Stahl oder Holz ausgebaut liefert die Pfalz eine breite Palette des deutschen Chardonnays.
Im badischen Malterdingen wachsen die ältesten Chardonnay-Rebstöcke Deutschlands. Auf dem Weingut von Bernhard Huber, welches heute Julian Huber leitet, pflanzte der Großvater 1959 einige weiße Rebstöcke. Er nahm an, dass es Weißburgunder war, welcher hier gedieh, aber da irrte er sich. Heute kommen elegante, im kleinen Holzfass ausgebaute Chardonnays bis zum Status eines Großen Gewächses aus Baden.
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