Im Languedoc-Roussillon Wein finden Genießer dank geografischer und klimatischer Vielfalt zahlreiche Geschmäcker im Glas – ob weiß, rot, rose oder prickelnd.
weiterlesenIm Süden Frankreichs, direkt an der Küste des Mittelmeers und bis in das Landesinnere hinein, liegt das Weinbaugebiet Languedoc-Roussillon. Über Jahrzehnte hinweg produzierten die Winzer in dieser Region Massenwein und verspielten so ihre Chance auf internationalen Ruhm. Seit einiger Zeit aber ändert sich das. Heute wissen Weingenießer, die Languedoc-Roussillon Wein kaufen, dass es nicht mehr nur das größte Weinbaugebiet in Frankreich ist, sondern auch die richtige Adresse für Qualität.
Forscher mutmaßen, dass es den Weinbau in Languedoc-Roussillon bereits zu Zeiten der Phoker gab. Noch aber fehlen Beweise hierfür. Erst die Römer hinterließen konkrete Spuren und sorgten dafür, dass Experten die Geschichte des Weins im Anbaugebiet heute bis zu ihnen zurückverfolgen können. Der Wein genoss im Römischen Reich auch über die Grenzen der Region hinaus große Beliebtheit. Mit dem Ende dieses Reichs jedoch ebbte die Nachfrage ab.
Über das gesamte Mittelalter hinweg betrieben Mönche in Languedoc-Roussillon Weinbau und verhalfen der Wein-Kultur auf diese Weise zu neuem Ansehen. Sie kultivierten Reben, weiteten Flächen aus und optimierten erste Methoden im Keller sowie im Weinberg.
Im 13. Jahrhundert öffnete die Universität Montpellier ihre Pforten und ließ das Weinbaugebiet wachsen. Wenig später entdeckte Arnaldus de Villanova, dass Weingeist die alkoholische Gärung stoppen kann und legte den Grundstein für die „Vins Doux Naturels“, die charakteristisch für die Region sind. Der Vin Doux Naturel („natürlicher Süßwein“) ist ein gespriteter Süßwein aus Südfrankreich. Er gehört zur Familie der Likörweine.
Mit dem Canal du Midi, der Toulouse mit dem Mittelmeer verbindet, eröffneten sich den Winzern des Gebiets im siebzehnte Jahrhundert neue Möglichkeiten. Fortan bauten die Winzer den Handel mit Weinen aus und exportierten vor allem nach Holland.
Nachdem strenge Fröste Anfang des achtzehnten Jahrhunderts nahezu ausschließlich Languedoc-Roussillon Weine verschont waren, erlebten die Weinbauern einen unverhofften Aufschwung. Die Rebflächen vergrößerten sich aufgrund der hohen Nachfrage sprunghaft und Winzer ersetzten viele weiße Reben durch die neue Sorte Aramon. Selbige wiederum war als Grundlage für Massenwein bekannt.
Bis in das zwanzigste Jahrhundert hinein, über die Reblauskrise und herbe Rückschläge aufgrund des Echten Mehltaus hinweg, blieb Languedoc-Roussillon in seiner Funktion als Weinbaugebiet ein Massenproduzent. Erst ab den achtziger Jahren änderte sich das zusehends und Winzer verabschiedeten sich von Aramon. An dessen Stelle trat zunächst Carignan, wobei viele weitere Rebsorten hochwertiger Natur folgten. Die Crux an der Sache war, dass alte Vorgaben es den Winzern nicht erlaubten, mit neuen Rebsorten AOC-Weine zu produzieren.
1987 dann führten die Verantwortlichen die „Vins de Pays d’Oc“ ein. Fortan gab es eine Bezeichnung für die Tropfen aus Sorten wie Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Syrah und Merlot. Angespornt durch die Erfolge einzelner Weingüter produzieren seitdem immer mehr Winzer qualitativ hochwertige Tropfen und kehren der Massenware den Rücken.
Unter den Schaumweinen sind vor allem die beiden Tropfen Blaquette de Limoux und Crémant de Limoux bekannt. Beim Vin Doux Naturel spielt der Banyuls aus dem Roussillon eine der führenden Rollen. Er entsteht in der südlichsten Unterzone für Weinbau innerhalb Frankreichs und liegt direkt an der Grenze zu Katalonien.
Die Weinregion Languedoc-Roussillon besteht, wie der Name schon vermuten lässt, aus zwei Gebieten: Languedoc und Roussillon. Gemeinsam bilden diese mit knapp 290.000 Hektar Rebfläche das größte Weinbaugebiet Frankreichs. Entlang der Mittelmeerküste erstrecken sich die Weinberge auf einer Strecke von rund 200 Kilometern zwischen Narbonne und Nîmes.
Heiße und trockene Sommer prägen das mediterrane Klima der Region. Landwirte und Weinbauern haben es nicht immer leicht und setzen auf Gewächse, die auch ohne ständige Flüssigkeitszufuhr Erträge liefern. Der Rebstock und der Olivenbaum erweisen sich an einigen Orten als richtige Option.
Von Schwemmlandboden in tiefer gelegenen Gebieten bis hin zu Kalkstein und Schiefer nahe den Pyrenäen schlagen die Reben ihre Wurzeln in abwechslungsreichen Untergrund. Nicht zuletzt diese Tatsache macht Languedoc-Roussillon zu einem begehrten Pflaster, das mittlerweile Winzer aus aller Welt in die Weinregion lockt.
In Languedoc-Roussillon entsteht heute ein facettenreiches Portfolio an Weinen. Namhafte Güter produzieren sowohl rote als auch weiße Weine, die entweder unter dem Siegel „Appellation d’Origine Protégée“ oder „Indication Géographique Protégée“ auf den Markt gelangen.
Darüber hinaus spielen auch Cabernet Sauvignon und Carignan bedeutende Rollen.
Ebenfalls beliebt sind Chardonnay, Viognier und Carignan Blanc.
Zwischen dem französischen Hinterland und der Mittelmeerküste arbeiten zahlreiche Winzer. Sie bewirtschaften Terrassen sowie Hänge und trotzen dem fordernden Klima ihrer Heimat. Die Güter dieser Winzer liegen teilweise seit Generationen in Familienhand. Wenngleich sich auch manch anderes junges Gut nach schon wenigen Jahre einen Namen macht.
Genießer erwarten von den Tropfen der Weinbauregion nicht umsonst Großes. Die Zeit der Massenware ist längst beendet und auch anspruchsvollste Kritiker betonen das Potenzial der Doppelregion. Ein wahres Schatzkästchen für alle, die es gerne abwechslungsreich mögen.
Genießer erwarten von den Tropfen der Weinbauregion nicht umsonst Großes. Die Zeit der Massenware ist längst beendet und auch anspruchsvollste Kritiker betonen das Potenzial der Doppelregion. Ein wahres Schatzkästchen für alle, die es gerne abwechslungsreich mögen.