Genießer weltweit lieben die frischen, deutschen Weißweine. Mit Riesling an der Spitze hat das Land ein umfassendes Repertoire an weiteren spannenden Rebsorten.
weiterlesenDeutscher Weißwein ist in den Gläsern der Weinliebhaber weltweit zu Hause. Der Weißwein aus Deutschland fasziniert mit seinen fruchtigen Aromen und dem ausgefeilten Spiel der Säure. Er passt zu vielen Gelegenheiten, ist als Solokünstler und Essensbegleiter ein wahrer Hochgenuss. Die deutschen Winzer kreieren jedes Jahr aufs Neue deutsche Weißweine in höchster Qualität, die den Gaumen der Genießer schmeicheln. Da fällt die Wahl manchmal schwer. Deshalb lohnt sich ein genauer Blick, bevor Weingenießern deutsche Weißweine kaufen.
Nur in einem besonderen Gebiet, den Rebengürteln, können Winzer Wein anbauen. Der Rebgürtel befinden sich zwischen dem 40. bis 50. nördlichen Breitengrad und zwischen dem 30. bis 40. südlichen Breitengrad. Denn hier herrscht ein Klima mit ausreichend Wärme und Licht.
Deutschland liegt im 52. Breitengrad. Das deutsche kontinentale Klima ist optimal für den Anbau weißer Rebsorten. Denn die extremen Temperaturunterschiede bewirken in den typisch deutschen Weißweintrauben ein enormes Gleichgewicht aus Frucht, Eleganz, Harmonie und Frische.
Wein gedeiht am besten an den Hängen von Bergen, an denen nachts die kalten Luftströmungen herunterfallen und tagsüber die Wärme aufsteigt. Besonders weiße Rebsorten gedeihen an solchen Hängen prächtig. Hinzu kommt die Bodenbeschaffenheit der Mittelgebirge in Deutschland. Sie bieten vor allem dem Weißwein das, was er braucht: Schiefer- und Kalkböden, durchzogen mit mineralischen Schichten und überzogen von lehmhaltigen Böden, die für eine gute Wasserspeicherung sorgen.
Rotwein hingegen braucht ein etwas mediterraneres Klima. Daher spezialisierten sich die deutschen Weinbauern auf die Kultivierung weißer Rebsorten, auch wenn heimische Weinbauern natürlich auch guten Rotwein vinifizieren. Insbesondere im warmen Süden Deutschlands.
Der Klimawandel führt dazu, dass sich in der ganzen Welt das Makroklima für Wein verändert. Schon jetzt verschieben sich die Grenzen der Rebengürtel in Richtung der Pole. Auch in Deutschland bemerken die Winzer die Veränderungen. Die Sommer sind wärmer und trockener. Die Temperaturen im Winter steigen von Jahr zu Jahr. Die scharfen Grenzen des kontinentalen Klimas verschwimmen. Dadurch verändern sich vor allem die Rebsorten, welche die Weinbauern anbauen.
Deutscher Weißwein macht immer noch den größeren Teil der Bewirtschaftung der deutschen Weinberge aus, aber der Anteil roter Rebsorten wächst. Dazu kommt, dass deutsche Winzer nun auch weiße Rebsorten anbauen, die früher nur viel weiter südlich perfekte Bedingungen für die Reife fanden. Das macht die nächsten Jahre spannend und interessant, aber der Klimawandel mit den vielen Unwettern, dem stärker werdenden Wind und der teilweise extremen Trockenheit stellen auch eine Herausforderung an die Winzer dar.
Der Weinbau kam in Deutschland erst mit den Römern so richtig in Schwung. Im gallischen Krieg brachten die Legionen Caesars den Wein an die Mosel und an den Rhein. Vor allem die Klöster waren es, die sich dem Weinbau widmeten. Dies hatte unter anderem auch damit zu tun, dass die Klöster keine Zölle zahlen mussten. Bei den vielen Zollgrenzen im kleinst geteilten Deutschland war das ein großer Vorteil. Aber im Mittelalter hatten auch die weltlichen Fürsten einen großen Anteil am Weinbau.
Im 12. Jahrhundert stieg die Nachfrage nach qualitativ hochwertigerem Wein an. Es war auch die Zeit, als die Winzer in Deutschland begannen, mehr weiße Rebsorten anzubauen, die im hiesigen Klima schmackhafter heranreiften und einen größeren Ertrag boten. Dieser Schritt in die Richtung zu deutschem Weißwein hing auch mit dem Ende der warmen Klimaperiode des frühen Mittelalters zusammen. Es wurde kühler und die roten Rebsorten gediehen nicht mehr so gut wie vorher.
Allerdings gab es in Deutschland im 16. Jahrhundert eine große Krise des Weinbaus, von der sich die Weinregionen erst nach und nach erholten. Es war der Bauernkrieg, der seit 1324 in Deutschland tobte, der den Anbau von Getreide für Brot deutlich attraktiver machte als das Keltern von Weinen, die nicht satt machten. Der bisher angebaute Wein gedieh nicht mehr so prächtig wie vorher. Und die schlechten Zeiten für die Weinbetriebe gingen noch viele Jahre weiter.
Während sich die Zahl der Rebflächen immer weiter verringerte, wuchs die Konkurrenz von guten Weinen, auch Weißweinen, aus Italien und Frankreich. War es in Frankreich beispielsweise die Reblaus, so behinderten Zölle, Steuern, Grenzen, wie der Fall der linksrheinischen Gebiete an Frankreich und bürokratische Regelungen den Weinhandel in Deutschland auch nach der Französischen Revolution massiv. Nach und nach organisierten sich Winzervereinigungen und Genossenschaften, die Regeln für den Weinbau und die Qualität deutscher Weine aufstellten.
In Deutschland gibt es dreizehn Anbaugebiete. In allen bauen die Winzer Weißwein an. Durch die verschiedene Klimata und Böden entstehen in den deutschen Anbaugebieten ganz verschiedene deutsche Weißweine. Die große regionale Diversität des deutschen Weißweines sorgt für Abwechslung im Weinglas. Die wichtigsten Anbaugebiete für deutschen Weißwein sind Rheingau, Mosel, Nahe, Pfalz, Rheinhessen und Franken.
Die Pfalz ist das zweitgrößte Weinanbaugebiet in Deutschland. Durch die Region führt die Deutsche Weinstraße, die 130 Weinorte miteinander verbindet. Auf dem größten Riesling-Gebiet der Welt wächst hier die Königin der Weißweine. Neben herausragenden Riesling-Weinen keltern die Pfälzer Winzer aber auch wunderbare Grauburgunder und Weißburgunder.
Der Rheingau verläuft östlich von Wiesbaden bis nördlich von Rüdesheim. Das Klima prägt der Rhein, der die Sonne in die Südhanglagen reflektiert und somit das warme Sonnenlicht verstärkt. Der Rhein fördert im Herbst Nebel, die beste Voraussetzung für Edelfäule, die durch den Schimmelpilz Botrytis entsteht. Gegen kühle Winde schützt der Taunus. Den Boden zeichnen Quarz, Schiefer, Löss, Lehm und Ton. Dieses Terroir bringt rassige, mineralische und würzige Weißweine hervor. Im Rheingau übernimmt Riesling mit achtzig Prozent den Löwenanteil in den Weinbergen.
Zwischen Worms und Bingen liegt das größte Weinanbaugebiet Deutschlands: Rheinhessen. Diese Region ist das Sinnbild für fantastischen Weißwein der Rebsorte Müller-Thurgau, auch Rivaner genannt. Aber auch Silvaner und Riesling keltern die Weinbauern. Hinzu kommen kleinere Anteile von Weißburgunder und Grauburgunder. Früher bestockten die Winzer auch viele Weinberge mit Scheurebe. Der Sauvignon Blanc beginnt aber, diese Anbauflächen immer mehr zu verdrängen.
Das kleine Weinbaugebiet Nahe verläuft von Bingen nach Bad Kreuznach. In dem idealen Klima, das einerseits an die Mosel und andererseits an den Rhein erinnert, beherrschen Weißweinrebsorten mit Dreiviertel die Weinberge. An der Spitze steht der Riesling. Aufsteiger der letzten Jahre sind Grauburgunder, Weißburgunder, Chardonnay und Sauvignon Blanc. Quarzit und Schiefer sind in den Böden an der unteren Nahe. Porphyr, Melaphyr und Buntsandstein zeichnen die Mitte und im oberen Bereich bestehen die Böden aus Sandstein, Löss und Lehm.
In Deutschland bauen die Weinbauern fast 140 verschiedene Rebsorten an. Davon sind 105 weiße Rebsorten. Die Vielfalt reicht von Riesling, Grauburgunder und Scheurebe über Müller-Thurgau bis hin zu Huxelrebe und Gewürztraminer.
Der Riesling ist das Aushängeschild der deutschen Weißweinkultur. Die Rebsorte findet sich auch fast nur in deutschen Weinregionen. Nur in geringem Ausmaß im Elsass, in Neuseeland und Kanada keltern die Winzer noch Riesling. Es gibt sie in allen Qualitätsstufen.
Die langsam reifende Sorte besticht durch Rasse und Klasse. Der blassgelbe bis grünlich-gelbe Wein mit seiner frischen Säure, den feinen mineralischen Noten und der ausgeprägten Frucht ist ein perfekter Solokünstler und ein idealer Speisenbegleiter.
Leichte Gerichte, Fisch, Geflügel, helle Saucen und fruchtige Desserts schmecken mit einem Riesling aus Deutschland gleich doppelt so gut.
Der Silvaner bietet den Liebhabern des deutschen Weißweins eine enorme Bandbreite an Geschmacksvielfalt. Ar begeistert als einfacher fruchtiger Sommerwein, als elegantes Großes Gewächs genauso wie als schmackhafter edelsüßer Wein.
Sein feiner Duft nach Kräutern und seine erdigen Noten, gepaart mit einer milden Säure und Fruchtigkeit passt je nach Ausbaustufe zu Spargel, Fisch, zu leichten Sommersalaten, aber auch zu deftigeren Speisen wie gebackenem Geflügel oder einem zarten Schweinebraten.
Der Weißburgunder besticht mit frischer Säure und einer feinen Frucht. Weißwein aus dieser Rebsorte, vor allem trocken ausgebaut, zeichnet sich durch die Aromen von grünem Apfel, Aprikose, Birne, Quitte und einem schönen Hauch von Nuss und floralen Noten aus.
Weißburgunder ist ein idealer Begleiter beim Essen. Er passt zu Meeresfrüchten, Fisch, hellem Fleisch und Geflügelgerichten. Im Barrique ausgebauter Weißburgunder begleitet auch ein Lammgericht ganz wunderbar.
Ein deutscher Weißwein aus der Rebsorte Grauer Burgunder ist als trocken bis halbtrocken ausgebauter Wein ein herrlicher Tropfen für den Sommer. Die Kabinettweine und Spätlesen überzeugen mit einer kräftigen Frucht und einer ausbalancierten Säure.
Grauburgunder passen hervorragend zu Fisch und Meeresfrüchten, begleiten Pasta und Geflügel. Bauen die Winzer den Grauburgunder im Barrique aus, macht er auch zu kräftigen Gerichten wie Lamm und Wild eine sehr gute Figur. Edelsüße Grauburgunder runden ein Menü mit Dessert und Schnittkäse ab.
Die Rebsorte Scheurebe ist eine echte Trendtraube. Die meist lieblichen und süß ausgebauten Weine bestechen durch ihre lebendige Säure und die herrlichen Fruchtaromen von Mandarine, Pfirsich, Birne und Mango.
Die goldgelben, lieblichen und süßen Tropfen sind echte Solokünstler und begleiten süße Desserts. Trocken ausgebaute Weißweine aus der Scheurebe passen auch zu Fisch und Geflügel. Sie vertragen auch kräftige, exotische Gewürze.
Durch den Klimawandel bauen die deutschen Winzer nicht mehr nur die traditionellen Rebsorten an, sondern wagen sich zunehmend auch an internationale Sorten, die ihr Zuhause eigentlich etwas südlicher haben. Die steigenden Temperaturen und die trockeneren Sommer lassen es zu, dass auch weiße Rebsorten wie Chardonnay, Viognier oder Sauvignon Blanc in den deutschen Weinbauregionen hervorragend gedeihen.
Die französische Traube Chardonnay liebt es warm und gedeiht prächtig auf kalkhaltigen Böden. Dieses Terroir findet sie nun auch in Deutschland. Der Weißwein aus der Chardonnay-Traube verzaubert die Gaumen der Genießer mit seinen fruchtigen Aromen der Melone, reifer Stachelbeere und exotischen Früchten. Grüner Apfel sorgt für die typische Frische der Chardonnay-Weine. Der Weißwein harmoniert besonders gut mit Fisch, Meeresfrüchten und zartem Geflügel.
Der ebenfalls in Frankreich beheimatete Sauvignon Blanc bezirzt die Weintrinker mit seiner großen Vielfalt der Aromen. Frisch und säurebetont macht er mit den exotischen Aromen von Grapefruit, Melone und Stachelbeere viel Spaß im Glas. Der rassige Weißwein zeigt auch grasige Noten und passt hervorragend zu Fisch und Geflügel.
Die Rebsorte Viognier stammt von der Rhône und überzeugt mit tiefer Komplexität und Kraft. Im letzten Jahrhundert war sie fast schon ausgestorben, aber heute bauen die aromatische weiße Rebsorte sogar deutsche Winzer an. Der Viognier ist einzigartig, die mit reichen Früchten, floralen Noten und einer sehr zurückhaltenden Säure überzeugt.
Nektarine, Zitrusfrüchte, Birne und Aprikosen gehen mit Veilchen, Maiglöckchen und einer reichhaltigen Würze ein wunderbares Spiel ein. Jung getrunken, glänzen die Weißweine aus der Viognier-Traube in der gehobenen Küche zu edlem Fisch, Hummer und Garnelen.
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Bei weiteren Fragen zu unserem erlesenen Weißwein-Sortiment steht Ihnen unser kompetentes Team unter service@silkes-weinkeller.de immer zur Verfügung.
Das Deutsche Weingesetz regelt die Qualitätsstufen für deutsche Weißweine und Rotweine. Anbei ein Überblick der Qualitätspyramide absteigend:
Schon bei den Qualitätsstufen des deutschen Weißweines fließt die Herkunft des Weines mit ein. Jedoch gehen die Qualitätsrichtlinien vom Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) noch einen Schritt weiter. Sie untergliedern in vier weitere Herkunftsbezeichnungen: