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Portugiesische Weißweine

Bisher ist Portugal vor allem als Land des Port- und Rotweins bekannt. Aber auch die Weißweine mausern sich in den letzten Jahren zu großartigen Vertretern.

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Portugals Weißweine – mehr als Vinho Verde und Portwein


Früher nur für Vinho Verde und Portwein bekannt, mauserte sich das Land in den letzten Jahren zu einem echten Geheimtipp unter den Weinliebhabern. Die Winzer produzieren exzellente Rotweine und herrliche Weißweine in den Weinregionen Portugals.

Weißwein aus Portugal fasziniert mit feinen Aromen und einer bemerkenswerten Komplexität. Autochthone und alte Rebsorten bieten der Zunge neue Geschmackserlebnisse. Portugiesischer Weißwein überzeugt mit hoher Qualität und das für einen günstigen Preis.

Portugals unvergleichliches Terroir bringt top Weißweine hervor

Die Weine Portugals sind so vielfältig wie das Land selbst. Im Landesinnern keltern die Winzer schwere vollmundige meist rote Tropfen. Im Norden unter dem Einfluss des Atlantiks gedeihen die Trauben für frische Weißweine. Auch die beiden großen Flüsse Duero und Tajo beeinflussen den Weinbau und die Rebsorten, die auf den Weinbergen des Landes wachsen.

Das Makroklima in Portugals Weinregionen zeichnet guten Wein

Hohe Berge im Norden und zauberhafte Sandstrände im Süden an der Algarve begrenzen das Land Portugal. Dazwischen erstrecken sich hügelige Landschaften mit Wäldern, Feldern und ausgedehnten Wiesen. Große Flüsse durchziehen das Land und prägen an ihren Ufern das Klima und den Boden des Landesinnern.

Trauben wachsen fast überall im Land. Sie trotzen dem stürmischen Wind des Atlantiks, der ihnen aber auch im heißen Sommer eine schöne Abkühlung bringt. Weinstöcke im Süden des Landes genießen die warme Sonne und die Beeren reifen zu kleinen Fruchtbomben heran. Das insgesamt mediterrane Klima bietet ideale Bedingungen für facettenreiche und abwechslungsreiche Weißweine.

Die vielfältigen Böden Portugals bringen unterschiedliche Aromen in den Weißwein

Schiefer- und Granitböden bestimmen im Norden Portugals das Bild. An den großen Flüssen wachsen die Rebstöcke auf sandigen Böden und Schwemmland. Auch im Süden finden sich Sandböden, aber auch uraltes Vulkangestein. Die verschiedenen Böden bringen eine große Vielfalt in den portugiesischen Weißwein.

Portugals Winzer perfektionieren den Verschnitt verschiedener Rebsorten

Die portugiesischen Winzer bauen den Weißwein sortenrein aus, aber sie sind auch wahre Künstler des Verschnitts. Großartige Weißwein-Cuvées entstehen aus den Rebsorten Arinto und Fernão Pires. Vor allem in den Regionen Beira, Lissabon, Bairrada und Tejo keltern die Weinbauern daraus großartige Weißweine. Für sortenreine Weißweine bevorzugen die Portugiesen die Sorten Alvarinho und Encruzado.

Portugals Weinkultur ist alt und turbulent

Portugal als Weinland abseits des Portweins kam zwar erst in den letzten Jahren ins Gespräch, aber die Weinkultur im Lande hat eine lange Tradition. Schon die Phönizier und Karthager brachten den Wein nach Portugal. Römer und Griechen schufen dann die Grundlagen des eigenen Weinbaus in dem Land an der Algarve. Fleißig exportierten sie die portugiesischen Weine in ihre Heimatländer.

Auch die Briten wurden frühzeitig auf die Weine aus Portugal aufmerksam. Ihnen stachen aber die Süßweine ins Auge, die aus Porto und Umgebung, aber auch aus Madeira kamen. Mit Abkommen wie „Tücher gegen Wein“ sicherten sich die Briten Weinnachschub, als der französische Rotwein unbezahlbar wurde. Der Siegeszug des Portweins begann.

Neben rotem und weißem Portwein machten sich auch die frischen, jungen Vinho Verde aus Portugal einen guten Ruf. Leider vernichtete die Reblaus auch in Portugal einen Großteil der Rebflächen. Erst spät, in den 1930-er Jahren, begannen die Winzer und Winzergenossenschaften mit dem Wiedererwecken der großen portugiesischen Weinkultur.

Heute zeichnet sich die Weinkultur Portugals durch eine interessante und wohlschmeckende Mischung aus traditionellen, seltenen Rebsorten und experimentierfreudigen jungen Winzern aus. Weißwein aus Portugal in vielen Ausprägungen erobert die Welt.

Die bekanntesten Rebsorten für portugiesischen Weißwein im Überblick

Portugals Rebsorten passten sich im Laufe der Jahrhunderte den Klimaherausforderungen an. Sonnige, trockene Lagen im oberen Douro-Tal, viel Regen und Wind in der Region Minho und extreme Schwankungen des Wetters im Alentejo und Dão machen es den Reben schwer. Dafür aber glänzt das Weinland Portugal mit einzigartigen, heimischen Rebsorten, die den Weißweinen einen unvergleichlichen Charakter geben.

Alvarinho: beheimatet im Norden Portugals

Duftende Weißweine mit einem kräftigen Charakter und einer charaktervollen Säure entstehen aus der weißen Rebsorte Alvarinho. Die Sorte ist im Norden des Landes zu Hause. In der Region Vinho Verde entlang der Ufer des Flusses Minho gedeihen die Rebstöcke prächtig.

Der sortenreine Alvarinho umschmeichelt mit seinen feinen Aromen von grünem Apfel, Pfirsich, Quitte, Zitrone und Maracuja, Minze, Rose und Lilie die Zungen der Genießer. Jung und leicht gekühlt schmeckt ein Alvarinho-Wein perfekt zu Fisch und Meeresfrüchten.

Arinto gehört zu den ältesten Rebsorten Portugals

Die Rebsorte Arinto wächst zum größten Teil in der Gegend von Lissabon, in Bucelas. Die edle weiße Sorte bringt säurebetonte Weißweine mit schöner Zitrusfrucht hervor. Diese Weißweine ähneln im Geschmack dem Riesling. Sie haben eine betonte Säure und strotzen vor Zitrusfrucht. Aber die Arinto-Traube ist nicht mit dem Riesling verwandt.

Die Weißweine bauen die Winzer selten sortenrein aus. In Cuvées wie einem Vinho Verde unterstützt die Säure das Profil der Verschnitt-Weine, macht sie lebhaft und frisch. Arinto-Weine passen wunderbar zu Fisch, Meeresfrüchten, Reisgerichten und Geflügel.

Avesso bringt die Frucht in den Vinho Verde

Ganz im Norden Portugals, vor allem in der Region Minho, fühlt sich die weiße Rebsorte Avesso am wohlsten. Winzer verwenden sie vor allem für den bekannten Vinho Verde. Aus der Avesso-Traube entstehen fruchtbetonte und alkoholreiche Weißweine. Aprikose, Pfirsich, Mango und tropische Frucht geben dem Weißwein reichhaltige Fülle.

Am häufigsten dient Avesso als Verschnittpartner für ansprechende Cuvées. Portugiesischer Weißwein aus und mit der Avesso-Traube schmeckt solo zu allen Gelegenheiten, passt aber auch hervorragend zur frischen Mittelmeerküche mit Fisch, Meeresfrüchten und Gemüse.

Loureiro: aromatische Weißweine mit charakteristischem Lorbeer

Neben der Region Minho wächst die alte Rebsorte Loureiro auch im Estremadura, im Duoro und im Tejo sehr gut. An der Grenze zu Spanien pflanzen die Winzer die weiße Rebsorte an. Die Sorte reift spät und bringt aromatische Weißweine hervor.

Charakteristisch für die portugiesischen Weißweine aus der Loureiro-Traube ist die dominante Lorbeernote, die der Rebsorte auch ihren Namen verlieh. Daneben umschmeichelt sie die Zunge mit feinen Aromen von Apfel, Orange und einem Hauch Akazienblüte. Loureiro-Weine schmecken trocken und frisch zu Fisch, hellem Fleisch und Gemüsegerichten wunderbar.

Trajadura überzeugt mit Frucht und Mineralität

Die Rebsorte Trajadura stammt ursprünglich aus Galicien in Spanien. In Portugal bauen die Winzer sie vor allem In den Regionen Minho, Duroro und Beira Litoral an. Eine enge Verwandtschaft besteht zu den Sorten Arinto, Azal Branca und Loureiro. Mit ihnen harmoniert die Trajadura auch perfekt in Cuvées.

Ein Trajadura-Weißwein besticht mit Frucht, einer harmonischen Säurestruktur und feinen Mineralien. Pfirsich, Apfel, Birne, Aprikose und Zitrone umgarnen den Gaumen. Trajadura-Wein schmeckt solo an warmen Tagen genauso gut wie zur leichten mediterranen Küche mit Gemüse, Fisch und Meeresfrüchten.

Verdelho erobert von Madeira aus dem Mittelmeerraum

Verdelho Branco ist eine autochthone Rebsorte aus Portugal, die sich von ihrer Heimat Madeira aus in Portugal, Spanien und Italien verbreitete. In Italien und Spanien heißt sie Verdello. Heute wachsen nur noch auf wenigen Hektar Verdelho-Trauben auf Madeira. Sie dienen hier immer noch einer speziellen Stilistik des Madeira-Weins.

Verdelho-Weißweine besitzen eine markante Säure und weisen schöne Aromen von Steinobst auf. Jung und frisch getrunken, dominieren die fruchtigen Noten. Die charaktervolle Säure tritt erst im Alter in den Vordergrund. In Portugal bauen die Winzer die Verdelho-Traube vor allem als Sorte für den weißen Portwein ein, der als Aperitif und köstlicher Tropfen im Sommer besonders gut schmeckt.

Die Herkunftsbezeichnungen für Weißwein aus Portugal

Die Herkunftsbezeichnungen für Weißwein aus Portugal orientieren sich wie viele andere europäische Weinländer am europäischen Weingesetz aus dem Jahre 2009. Portugiesischer Weißwein teilt sich in drei Hauptstufen und eine kleine Zwischenstufe:

DOC (Denominação de Origem Controlada) sind Qualitätsweine mit strengen Vorschriften zu Herkunft, Rebsorten und Art der Herstellung IPR (Indicação de Proveniência Regulamentada) bezeichnet Weine, die als Anwärter für DOC-Weine gelten VR (Vinho Regional, heute IGP) sind regionale Weine, deren Herkunft aber weiter gefasst sein kann als ein DOC-Gebiet. Die Vorschriften für Rebsorten, Herstellung sind etwas lockerer als bei DOC-Weinen Vinho de Mesa meint einfache Tafelweine, die keine Herkunftsangabe benötigen.

Qualitätsstufen des portugiesischen Weißweines nach Reifezeit

Portugiesischer Weißwein misst sich in seiner Qualität an der Klassifikation seiner Herkunft. Die Winzer produzieren die Weine in Quintas, den Landgütern, und den Caves, den Weinkellereien. Sie füllen sie frisch und jung ab oder lassen sie noch einige Monate bis Jahre reifen. Auch viele Weißweine besitzen ein gutes Alterungspotenzial, wie der bekannte Winzer Dirk Niepoort immer wieder beweist. Nach Zeit der Lagerung unterscheiden sich die Weißweine aus Portugal in drei Sorten:

Verdes bezeichnet nicht gereifte Weißweine Maturos meint Weine, die einige Monate im Fass oder Edelstahltank reiften Garrafeiras sind Weißweine, die ein Jahr und länger im Fass reiften

Die bekanntesten Weinregionen für portugiesischen Weißwein im Überblick

In vielen Regionen Portugals bauen die Winzer Wein an. Viele davon konzentrieren sich auf herausragende Rotweine und die bekannten Süßweine wie Madeira und Portwein. Weißweine sind nun auf dem Vormarsch.

Alentejo fasziniert mit wenig, aber hochwertigem Weißwein

Das traditionsreiche Weinanbaugebiet Alentejo liegt im Süden Portugals. Neben Getreide, Korkeichen und Olivenbäumen wachsen hier in der Kornkammer Portugals auf vielen Hektar köstliche Trauben. Die roten Rebsorten überwiegen auf den Granit-, Schiefer- und Quarzitböden.

Aber auch hervorragende Weißweine keltern die Winzer. Hierfür verwenden sie zum größten Teil einheimische Rebsorten wie Roupeiro und Arinto. Mit großer Handwerkskunst der Winzer entstehen hier im heißen Klima wunderbar spritzige und fruchtige Weißweine.

Sonnenverwöhntes Dão: mehr als nur Rotwein

Im Jahr 1990 bekam das Weinanbaugebiet Dão seine Klassifikation als DOC-Gebiet und seinen Namen. Es gehört zur Weinregion Beiras. Im kontinentalen und teilweise mediterranen Klima gedeihen die Reben auf Granitböden.

Wenn auch der Schwerpunkt auf Rotweinen liegt, glänzt der Weinbaubereich auch mit portugiesischen Weißweinen. Ausbau Verdelho, Arinto do Dao, Bical, Encruzado und Cerceal zaubern die Winzer duftige, moderne Weißweine, die mit ihren schönen Fruchtaromen glänzen.

Estremadura bietet ungewöhnlichen vielen Rebsorten ein Zuhause

Das Weinanbaugebiet Estremadura kennt viele Namen. Früher nannten die Portugiesen es einfach Oeste, was für den Westen steht. Für den Landweinbereich prägte sich bis heute die Bezeichnung Lisboa ein. Die Region erstreckt sich von Lissabon bis Leira an der Küste des Atlantiks.

Große Genossenschaften erzeugten bis vor Kurzem vor allem Fassweine für Frankreich. Aber in der Region etablierten sich mittlerweile viele kleine Weinbaubetriebe, die den rund dreißig empfohlenen Rebsorten neues Leben einhauchen. Aus Seara Nova, Fernão Pires, Chardonnay und Cayetana Blanca entstehen ausdrucksstarke portugiesische Weißweine mit fruchtigen Noten.

Tejo ist der Garten Lissabons

Das Weinbaugebiet Tejo zählt zu den fruchtbarsten Landstrichen in Portugal. Hier an den Ufern des Tejo gedeihen Rotwein- und Weißweinreben in großer Vielfalt.

Im Tejo, früher Ribatejo, siedeln sich immer mehr junge Weinbauern mit neuen Ideen und großer Experimentierlust an. Die Weißweine zeichnen sich durch ihre Frucht und Frische aus. Finessenreich setzen sie mit Zitrone, Orange, Pfirsich und blumigen Noten die Gaumen der Genießer unter Strom.

Vor allem Fernão Pires, Arinto, Verdelho und Rabo de Ovelha bringen den einzigartigen Charakter der Flusslandschaften mit Sand, Kalk- und Lehmböden auf die Flasche.

Terras do Sado erwachte aus tiefem Schlaf

Die kleine Region Terra do Sado fristete lange Zeit ein Außenseiterdasein in der portugiesischen Weinkultur. Erst als die berühmte Brücke Vasco da Gama die abgelegene Gegend nahe Lissabon an die Infrastruktur des Landes anschloss, erwachte das Gebiet aus seinem Schlaf.

Heute heißt die Region Peninsula de Setubal. Auf der Halbinsel und dem südlichen Bereich an der Atlantikküste bauen die Winzer heimische Rebsorten wie Arinto, Malvasia Fina, Moscatel, Talia oder Fernao Pires zu frischen und fruchtigen Weißweinen und Likörweinen aus.

Vinho Verde gibt dem portugiesischem Trendwein seinen Namen

Im Norden Portugals erstreckt sich das Weinbaugebiet Vinho Verde. Von hier stammt der gleichnamige Wein, der sich durch seine besondere Frische und Spitzigkeit auszeichnet. Der Vinho Verde ist als Rotwein, Roséwein und Weißwein in aller Munde.

Beliebte weiße Rebsorten im Gebiet des Minho sind Avesso, Azal Branco, Alvarinho, Loureira, Trajadura und Pederra. Rund 25 Prozent des portugiesischen Weines kommen aus der kühlen Region, die international zu den Spitzenweinen gehören.

Team Einkauf Silkes Weinkeller

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