Ein kleiner Adler auf dem Flaschenhals verrät: Dieser Wein stammt aus einem der fast 200 deutschen Weingüter, welche einem besonderen Zusammenschluss angehören. Der Verband Deutscher Prädikatsweingüter, kurz VDP, blickt auf eine lange Geschichte zurück und steht vor allem für eines: Kompromisslose Qualität über die gewöhnlichen Anforderungen hinaus.
Inhaltsverzeichnis
Ein Blick in die Geschichte des VDP
Der Verband Deutscher Prädikatsweingüter entstand im Jahr 1910. Damals gründeten vier Regionalvereine einen größeren Verband, um einen besonderen Qualitätsstandard zu vertreten. Gründungsmitglieder des damals noch „Verband Deutscher Naturweinversteigerer“ genannten Zusammenschlusses waren
• der Verein der Naturwein-Versteigerer der Rheinpfalz
• der Trierer Verein von Weingutsbesitzern von Mosel, Saar und Ruwer
• der Verein der Naturwein-Versteigerer in Rheinhessen
• die Vereinigung Rheingauer Weingutsbesitzer
Für die Bezeichnung Naturwein entschieden sich die Gründer damals, da es zu diesem Zeitpunkt noch recht üblich war, Weinen Zucker zuzusetzen. Von dieser Methode distanzierte sich der Verband Deutscher Naturweinversteigerer entschieden. Im Vereinsregister zu finden war der Verband ab 1926.
Das zwanzigste Jahrhundert: Neue Namen, mehr Natur
Im Laufe des zwanzigsten Jahrhunderts erweiterten und verdeutlichten die Mitglieder des Verbandes die konkreten Ziele sowie Zwecke im Rahmen ihrer Satzung. Für eine längere Pause sorgte schließlich der Zweite Weltkrieg, nach dessen Ende erst 1955 wieder eine Versteigerung von Spitzenweinen stattfand. 1971 dann benannte sich der Verband in Verband Deutscher Prädikatswein-Versteigerer e. V. (VDPV) um. Wenige Jahre später folgte eine weitere Änderung des Namens in Verband Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter.
In den neunziger Jahren schließlich wechselte der Verband seine Ausrichtung noch einmal leicht in Richtung naturnaher Weinbau-Methoden. Arbeit im Einklang mit dem Ökosystem Weinberg und Respekt vor dem naturgegebenen Potenzial der Rebsorten und Terroirs sind Herzstücke der VDP-Philosophie.
Die Gliederung des VDP: Von Präsidenten und Vorständen
Da es sich beim VDP um einen angesehenen Verband innerhalb der deutschen Weinwelt handelt, verfügt er über eine äußerst professionelle Struktur. Der VDP.Bundesverband fungiert als Dach, unter dem sich insgesamt elf Regionalverbände sammeln. Innerhalb des Bundesverbandes wiederum finden sich der Vorstand, das Präsidium und eine ordentliche Mitgliederversammlung. Somit organisiert sich der VDP geradezu politisch.
Das aktuelle Präsidium: Bekannte Namen an der Spitze
Im Präsidium des VDP sitzen der Präsident und insgesamt sechs Vizepräsidenten. Derzeit (Stand März 2021) bekleidet Steffen Christmann das Amt des Präsidenten, Vizepräsidenten sind
• Moritz Haidle vom Weingut Karl Haidle
• Meike Näkel vom Weingut Meyer-Näkel
• Joachim Heger vom Weingut Dr. Heger
• Reinhard Löwenstein vom Weingut Heymann-Löwenstein
• Wilhelm Weil vom Weingut Robert Weil
• und Philipp Wittmann vom Weingut Wittmann
Die Mitgliederversammlung setzt sich aus allen Winzern zusammen, deren Güter Teil des Zusammenschlusses sind. Bei Versammlungen haben sie Rederecht und ein individuelles Stimmrecht.
Qualität im Fokus: Dafür steht der VDP
Der Verband Deutscher Prädikatsweingüter folgt der einstigen Philosophie der Gründer auch heute noch. Alle Mitglieder des Verbandes setzen sich für hochwertigen Weingenuss ein und organisieren sich stets mit Blick auf dieses übergeordnete Ziel.
Seit 2012 gibt es beim VDP eine gemeinsam verabschiedete Klassifikation der Weine, wobei Herkunft als ausschlaggebendes Detail gilt. Laut dieser Klassifikation gliedern sich die Weine in die vier Qualitätsstufen
• VDP.Gutswein
• VDP.Ortswein
• VDP.Erste Lage
• VDP.Große Lage
Insgesamt gibt es rund 4.000 Einzel- sowie Großlagen, die dieser Klassifikation zugrunde liegen. Je nach Region kommt es vor, dass eine VDP.Erste Lage nicht existiert.
Herausragender Wein aus ganz Deutschland
Für den VDP stellt das Deutsche Weingesetz zwar eine begrüßenswerte Grundlage rund um den Weingenuss dar, bietet jedoch weniger strikte Rahmenbedingungen als jene, denen der Verband selbst folgt. Die fast 200 Güter, welche heute Mitglied im VDP sind, haben ihren Sitz in allen Weinregionen der Bundesrepublik. Dies macht die qualitative Philosophie des Verbandes umso interessanter, denn sie berücksichtigt auch regionale Unterschiede sowie Besonderheiten.
Für Weinliebhaber stellt der VDP eine zuverlässige Richtschnur dar. Er bietet auf der Suche nachdeutschen Spitzenweinen eine transparente Möglichkeit, Qualität zu erkennen und die Weinwelt auch überregional zu erkunden. Hinter den VDP Weingütern stehen stets ambitionierte Winzer, welche sich nicht scheuen, die strengen Vorgaben des Verbandes zu erfüllen. Das bedeutet natürlich nicht, dass hochklassiger Wein ausschließlich innerhalb des VDP zu finden ist. Der Traubenadler ist und bleibt jedoch ein Indikator für Qualität und Leidenschaft.
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Wein entdeckte sie während ihrer Ausbildung zur Restaurantfachfrau für sich. Danach bildete sie sich weiter und arbeitete auf Weingütern in Europa und Übersee. Im stationären Handel kaufte und verkaufte sie viele Jahre Wein, sie moderierte Seminare und beriet Kunden. Die Sommelière liebt Weine, die anregen, gegen den braven Geschmack bürsten und für Gesprächsstoff sorgen.