Das Château Le Grix de la Salle gehört der Familie Le Grix de la Salle bereits seit dem 19. Jahrhundert. Über Generationen hinweg vererbten die Winzer ihre Liebe zum Wein gemeinsam mit besonderem Wissen. Heute steht Thomas Le Grix de la Salle gemeinsam mit seinem Vater Antoine in Weinberg und Keller. Im Winzerview gewährt der Weinenthusiast Einblicke.
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Hallo! Möchten Sie sich unseren Lesern vorstellen?
Mit Vergnügen! Mein Name ist Thomas Le Grix de la Salle. Ich habe einen Master-Abschluss in Landwirtschaft und während meiner Karriere bereits diverse Erfahrungen als Winzer oder Berater in verschiedenen Ländern und Regionen gesammelt. Hierzu gehören Neuseeland, die USA, Spanien und in lokale Top-Gebiete. Seit 2008 arbeite ich mit meinem Vater und meinem Bruder zusammen.
Was ist Château Le Grand Verdus für Sie?
Château Le Grand Verdus ist in erster Linie ein unglaublicher historischer Ort. Es existiert schon seit 1579 und entstand in der Zeit unter Heinrich IV. Das Haus liegt auf dem Gipfel eines Hügels und überblickt unsere Weinberge.
Meine Familie ist seit 1810 an diesem Ort ansässig und bewirtschaftet heute etwa fünfzig verschiedene Parzellen. Hier wollen wir die Authentizität unseres Terroirs mit seiner sehr spezifischen Topographie innerhalb einer sehr großen AOC hervorheben.
Welchen großen Herausforderungen begegnen Ihnen im Alltag als Winzer?
Mit unseren menschlichen, natürlichen und finanziellen Möglichkeiten den bestmöglichen Wein herzustellen, ist sehr herausfordernd. Stets nach dem zu suchen, was als „echter Weingeschmack“ gilt, ist für uns jedoch sicherlich die größte Aufgabe.
Was inspiriert Sie?
Sowohl die Vergangenheit als auch Gegenwart und Zukunft. Ich denke oft an meinen kreativen Großvater Philippe, der als Großkaufmann am Rande der Nachkriegslandwirtschaft arbeitete. Heute ist unser Vater Antoine eine große Inspiration für mich. Er ist ein unermüdlicher Arbeiter, dabei immer lächelnd und visionär. Auch mein Bruder Edouard inspiriert mich sehr. Edouard ist ein wahrer Künstler des Weinbergs, sein Sinn für Strenge mischt sich mit einem enormen agronomischen Wissen. Wir hoffen, dass wir diese großen Leidenschaften an unsere Kinder weitergeben können.
Welche Rebsorten kultivieren Sie?
Wir bauen traditionelle Bordeaux-Rebsorten wie Merlot, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Sauvignon Blanc und Sémillon an. Sie passen gut in die Region, denn unsere Böden bestehen aus Kalkstein, Ton und Flussbettgranit.
Auch in unseren Weinbergen finden Sie ein verrücktes Projekt mit einer massiven Selektion aus dem Syrah-Block von 1929 und eine Massal-Auswahl aus Saumur im Loire-Tal. Im Jahr 2021 pflanzen wir eine Sammlung von lokalen Bordeaux-Rebsorten aus der Zeit vor der Phyloxera an. Das Programm nennen wir „Zurück zu den Wurzeln“.
Erzählen Sie gerne mehr über Ihre Heimat!
Das hiesige Mikroklima und die besondere, steile Topographie verleihen dem Wein ein Gefühl von Ort, voller Energie und Salzgehalt. Kraftvoll und samtig zugleich, auch jung geöffnet. Sie haben auch ein langes Potenzial. Unsere Weißweine sind eine echte Originalität, während Bordeaux im Allgemeinen eher für seine Rotweine bekannt ist.
Unser Hauptvorteil ist die Vielfalt unseres Terroirs. Das Terroir von Le Grand Verdus zeichnet sich durch eine einzigartige geografische Lage, verschiedene Mikroklimata und Rebsorten aus. Die hügelige Landschaft, in der sich der Weinberg auf drei Ländereien verteilt, bietet ein wahres Flickwerk an Böden und Unterböden, die ein reiches und vielfältiges Ensemble bilden.
Die Parzellen befinden sich in der Regel auf einer Höhe von achtzig bis hundert Metern und profitieren von einer großzügigen Sonneneinstrahlung und einer optimalen Belüftung. Dies alles trägt zur einzigartigen Persönlichkeit unserer Weine bei.
Wie arbeiten Sie im Weinberg?
Nach einfachen, aber bedeutenden Prinzipien: Gesundheit der Böden und Erhaltung der Ökosysteme. Wir arbeiten so einfach wie möglich, aber mit viel Liebe zum Detail. Die Umstellung auf biologische Landwirtschaft und einige biodynamische Methoden helfen uns, noch mehr Gefühl für die Natur zu entwickeln.
Wir säen unsere Weinberge mit Getreide und anderen Pflanzen ein. So nähren wir unsere Böden auf natürliche Weise und fördern die Artenvielfalt. Die Bienen, die hier fliegen, produzieren unseren eigenen Honig.
Und wie geht es im Keller weiter?
Unsere Philosophie basiert auf traditionellen und genussvollen Aspekten. Wir verkosten Trauben sowie Wein und behalten im Keller stets den Sinn für den Ort im Auge. Das Gefühl für das Potenzial der einzelnen Trauben treibt uns an, Risiken einzugehen, neue Verfahren auszuprobieren, um unseren lokalen Ausdruck immer präziser zu gestalten. Das ist unser Ansatz.
Alle unsere Weine entstehen leicht reduktiv. Auf diese Weise bewahren wir die Integrität des Weins, seine Lebendigkeit und sein langfristiges Potenzial. Sogar einige unserer Weine ohne Sulfite weisen erst nach einigen Jahren eine Oxidation auf!
Abgesehen von Ihren eigenen: Welchen Wein trinken Sie gern?
Wir genießen gerne sehr vielfältig und stets mit Blick auf die Herkunft. Es ist uns egal, ob ein Wein teuer oder günstig ist. Wenn er das Herz und die Leidenschaft des Winzers spiegelt, gibt es keinen Preis. Ehrlichkeit und Authentizität sind, was wir mögen!
Haben Sie ein Geheimnis, das Sie gern mit uns teilen möchten?
Nur die Natur hat Geheimnisse und die hütet sie sehr sorgfältig. Wir verwenden lediglich unsere ganz gewöhnlichen Sinne, um die genussvolle Essenz zu gewinnen. Besuchen Sie uns gerne und sehen, riechen und schmecken Sie das, was unsere Heimat so besonders macht.
Weine von Château Le Grand Verdus
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Wein entdeckte sie während ihrer Ausbildung zur Restaurantfachfrau für sich. Danach bildete sie sich weiter und arbeitete auf Weingütern in Europa und Übersee. Im stationären Handel kaufte und verkaufte sie viele Jahre Wein, sie moderierte Seminare und beriet Kunden. Die Sommelière liebt Weine, die anregen, gegen den braven Geschmack bürsten und für Gesprächsstoff sorgen.