Verschidene Weinflaschen im Hintergrund. Mit Rotwein gefüllte Weingläser und ein Teller voll Pralinen im Vordergrund.

Genusswelt: Wein und Schokolade gekonnt kombinieren

Wein und Schokolade gelten als anspruchsvolle Partner. Sie in einem Genussmoment miteinander zu vereinen, gelingt nicht immer wie gewünscht. Insbesondere dann, wenn Säure und Tannin in einer wenig vorteilhaften Weise aufeinandertreffen, erhalten unerwünschte Nuancen mehr Gewicht. Das aber bedeutet nicht, dass Schokolade und Wein nicht zueinander passen. Im Gegenteil: Wer die wichtigsten Details kennt, umschifft Fallstricke gekonnt.

Schokolade und Wein kombinieren? Nicht immer leicht!

Es ist vor allem das Tannin, welches sich sowohl in vielen Schokoladensorten als auch in Wein findet, welches eine Paarung beider Dinge so kompliziert macht. Vor allem trockene Rotweine und dunklere Schokoladen haben hier das Potenzial, sich auf eine wenig harmonische Art und Weise begegnen.

Stoßen ihre Flavonoide aufeinander und kommt unter Umständen auch naturgegebene Säure dazu, stehen säuerliche oder auch bittere Anklänge plötzlich im Rampenlicht. Ein Jammer, wenn es sich um hochwertige Schokolade und hochklassigen Wein handelt. Beide für sich bieten zweifellos gehobenen Genuss. Um dem gerecht zu werden und keine Genusszeit zu verschwenden, lohnt sich ein Blick auf Sommelier-Wissen.

Wertvolle Tipps für herrliche Genussmomente

Wein und Schokolade miteinander zu vereinen, gelingt ganz ähnlich wie das Paaren von Speisen und Wein bei Tisch. Wichtig ist es hier etwa, die Intensität zu berücksichtigen. Leichtere Weine harmonieren oftmals mit hellen Schokoladen, während tanninreiche Schwergewichte reichhaltige Schokolade bevorzugen. Darüber hinaus spielt auch die Süße eine entscheidende Rolle. Je süßer der Wein, desto herbere Schokolade fühlt sich an seiner Seite wohl. Umgekehrt sind trockenere Weine an der Seite von fetthaltigerer Schokolade gut platziert.

Nicht zu vergessen ist auch, dass es heute viele Spezialitäten aus Schokolade gibt, die zusätzliche Genussfaktoren enthalten. Pralinencreme, Nougat, ganze Nüsse, Krokant und Früchte beispielsweise verändern das geschmackliche Profil eines Stücks Schokolade mitunter erheblich. Dies wirkt sich automatisch auch auf die Wahl eines passenden Weins aus. Ein wenig Freude am Ausprobieren und Experimentieren ist hier gerne gesehen.

Weiße Schokolade und Wein

Eigentlich handelt es sich bei weißer Schokolade nicht um Schokolade, da sie ohne die dunklen, flavonoidreichen Anteile der Kakaobohne auskommt. Dennoch ist gerade weiße Schokolade ein sehr interessanter Partner für verschiedene Weine. Selbst sehr trockener Rotwein harmoniert mit einer weißen Schokolade, da diese als weiches, süßliches Gegenüber fungiert.

Darüber hinaus sind weiße Schokoladensorten hervorragende Begleiter für Eisweine, Spätlesen und Beerenauslesen aus Riesling. Auch Roséweine mit fruchtig-lebhaftem Profil und Schaumweine wie Prosecco und Crémant eignen sich wunderbar, um der reichhaltigen Natur weißer Schokolade genussvoll zu begegnen.

Genuss-Tipp: Weiße Schokolade mit fruchtigen Anteilen aus Pfirsich, Maracuja oder Erdbeere harmoniert perfekt mit Champagner, Rosé-Sekten und Muskateller-Weinen.

Verschiedene Weine in Weingläsern im Hintergrund. Im Vordergrund verschiedene Desserts.

Milchschokolade und Wein

Hochwertige Milchschokolade besteht sowohl aus dunkler Schokolade als auch aus Sahne oder Milch, wobei beides je nach Sorte in unterschiedlichen Verhältnissen vorkommt. Es handelt sich deshalb weiterhin um eine fettreichere Schokoladensorte, die deshalb auch dem Tannin aus trockenen Weinen stilvoll zu begegnen weiß.

Sowohl Weißweine mit kräftigem Profil und Schmelz als auch Rosé-Schaumweine mit Beeren-Nuancen bieten sich hier an. Geht es um Rotwein, so passen Pinot Noir, Merlot und in Stahl gereifte Cuvées sehr gut zu Schokoladen mit weniger als fünfzig Prozent Kakaoanteil. Darüber hinaus kommt auch Süßwein wie Banyuls und Recioto zu Milchschokolade richtig.

Genuss-Tipp: Eine Spirituose, wie Tawny-Port harmoniert herrlich mit sahniger Milchschokolade, Milchschokoladentrüffeln und Schokoladensorten, die getrocknete Trauben oder Mandeln enthalten.

Dunkle Schokolade und Wein

Dunkle Schokolade enthält mindestens 55 Prozent Kakao. Je höher dieser Anteil ausfällt, desto herber und säurehaltiger schmeckt die Schokolade. Was aus Sicht von Schokoladen-Liebhabern wünschenswert ist, erweist sich bei der Wahl eines passenden Weines als herausfordernd.
Es gilt hier, einen Wein zu finden, der den erdigen, bitteren und bisweilen fruchtigen Noten der Schokolade als Ausgleich gegenübersteht. Wunderbar gelingt dies etwa mit Süßweinen wie Port, Vin Santo, Recioto, Banyuls und Madeira. Auch im Barrique ausgebaute und lange gereifte Rotweine ergänzen dunkle Schokoladensorten gut. Wichtig ist nur, dass der Restzuckergehalt nicht zu niedrig ausfällt.

Genuss-Tipp: Trockener Rotwein mit straffem Tannin und präsenter Struktur harmoniert mit dunkler Schokolade ganz besonders beeindruckend in Dessertform. Mousse au Chocolat, Tarte, Trüffel und Brownies etwa ergänzen den Genuss um etwas Fett sowie Kohlenhydrate, was einer aufflammenden Bitternote gut entgegenwirkt.

Fazit: Schokolade und Wein bilden eine eigene Genusswelt

Wein und Schokolade miteinander zu vermählen, ist eine Aufgabe, die experimentierfreudigen Genießern entgegenkommt. Hier gibt es viele Chancen auf herrliche Genussmomente zu entdecken und einige weniger sinnvolle Wege zu meiden. Süße, Säure und bittere Nuancen auszubalancieren, ist dabei das Ziel.

Nicht zu vergessen bleibt außerdem, dass Genuss weiter eine subjektive und ganz persönliche Sache ist. Wer das herbe Spiel von Bitterschokolade und trockenem Rotwein liebt, sollte sich dieses nicht von ungeschriebenen Regeln verleiden lassen.

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