Burg-Layen an der Nahe liegt eingebettet in eine urige und zugleich idyllische Umgebung. Vor vielen Jahren gründete die heutige Familie Schäfer das Weingut Joh. Bapt. Schäfer. Für außergewöhnlichen Riesling ist das Haus bekannt und begeistert Jahr für Jahr mit neuen Tropfen. Sebastian Schäfer führt das Haus nun in vierter Generation. Nebst seiner zahlreichen Pflichten rund um Weinberg sowie Keller gewährt er in diesem Winzerview Einblicke in seine Arbeit und Philosophie.
Inhaltsverzeichnis
Hallo! Erzählen Sie zu Beginn gerne etwas über sich!
Hallo, ja gern! Mein Name ist Sebastian Schäfer, 2002 übernahm ich das Weingut meiner Familie. Damals war ich 25 Jahre alt und stolz auf den Titel „Jungwinzer des Jahres“ aus 2001. Heute führe ich das Erbe meines Vaters Johann Baptist Schäfer fort und bleibe unserer Philosophie treu. Seit 2014 sind wir Mitglied im Verband deutscher Prädikatsweingüter, was uns ebenfalls mit Stolz erfüllt.
Welchen Herausforderungen stellen Sie sich im Alltag als Winzer?
Schwer zu sagen, denn jeder Tag ist anders und bringt neue, spannende Aufgaben und auch Herausforderungen mit. Der Winzerberuf ist so vielfältig, Langeweile kommt bei uns nicht auf. (lacht) Jeder Jahrgang hat einen eigenen Charakter, der auch von den Hürden des Jahres beeinflusst wird. Wir möchten deshalb auch die schwierigen Aufgaben nicht missen. Belohnt für die Mühen fühle ich mich, wenn ich später meine eigenen Weine probiere und mich noch genau an die jeweiligen Bedingungen erinnere.
Wein-Empfehlungen unter dreißig Euro
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Welche Rebsorten wachsen in Ihren Weinbergen?
Wir kultivieren sechzig Prozent Riesling auf steinigen Böden und dreißig Prozent Burgundersorten. Ein guter Mix für unsere Nahe.
Welche Methoden wenden Sie bei der Bewirtschaftung Ihrer Weinberge an?
In unseren Weinbergen geht es konventionell, aber sehr naturnah zu. Begrünungen, Einsaaten, die Düngung mit Kompost und der Verzicht auf Insektizide und weitgehend auf Herbizide zeichnen unsere Arbeit aus. Das gibt uns das gute Gefühl, mit der Natur zusammenzuarbeiten – nicht gegen sie.
Wie beschreiben Sie Ihr Terroir und seine Besonderheiten?
Die Nahe ist ein großes Anbaugebiet mit 4.200 Hektar Rebfläche. Natürlich ist sie damit nicht das größte Weinbaugebiet Deutschlands, aber noch immer beeindruckend. Wir gehören zur „unteren Nahe“ und unser Weingut befindet sich in einem Seitental, dem Trollbachtal. Faszinierend finde ich hier die bizarren Felsformationen und die unterschiedlichsten Böden. Hier finden wir wirklich alles, vom Schieferverwitterungsboden über Quarzit bis hin zu Rotliegendem. Und Sonnenschein haben wir an der Nahe zum Glück auch gerade genug, um unsere Trauben bei perfekter Reife zu lesen.
Wein-Empfehlungen über dreißig Euro
Was ist Ihr Ziel bei der Weinerzeugung?
Wir erzeugen Wein mit Charakter und Weine, die ich selbst gerne trinke!
Wie handhaben Sie Weingenuss und welche Weine mögen Sie besonders gerne?
Wenn ich nicht meine eigenen Weine trinke, genieße ich gerne auch VDP.GROSSE GEWÄCHSE der Nahe-Kollegen. Außerdem kommt bei mir auch mal was aus Österreich ins Glas, etwa Grüner Veltliner aus der Region Wachau. Abgesehen davon sage ich zu Chardonnay aus dem Burgund, Bordeaux-Weinen und kräftigen Tropfen aus Italien und Spanien nicht nein. Jeder Stil ist dabei stets auch Inspiration für mich und zeigt mir, wie vielfältig die Weinwelt wirklich ist!
Vielen Dank für Ihre Zeit!
Wein entdeckte sie während ihrer Ausbildung zur Restaurantfachfrau für sich. Danach bildete sie sich weiter und arbeitete auf Weingütern in Europa und Übersee. Im stationären Handel kaufte und verkaufte sie viele Jahre Wein, sie moderierte Seminare und beriet Kunden. Die Sommelière liebt Weine, die anregen, gegen den braven Geschmack bürsten und für Gesprächsstoff sorgen.