Die Welt des Weins ist facettenreich, und jedes Jahr entdecken Weinliebhaber neue Techniken und Herstellungsverfahren, die den Geschmack und Charakter eines Weins beeinflussen. Eine besonders faszinierende Methode ist das Appassimento-Verfahren, das insbesondere in Italien populär ist und zur Herstellung von Weinen wie dem berühmten Amarone della Valpolicella verwendet wird. Doch was genau verbirgt sich hinter Begriffen wie Amarone, Appassimento und anderen ähnlichen Weinen? In diesem Artikel erfahren Sie alles über diese traditionelle Weinbereitungstechnik, ihre Besonderheiten sowie ihre weltweite Verbreitung.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Amarone?
Der Amarone della Valpolicella ist einer der renommiertesten Weine Italiens. Dieser kräftige, vollmundige Rotwein stammt aus der Region Valpolicella in Venetien und ist für seine außergewöhnliche Komplexität und Aromenvielfalt bekannt. Der Name „Amarone“ bedeutet „großer Bitterer“ und bezieht sich auf die leichte Bitternote, die dem Wein seine charakteristische Eleganz verleiht.
Das Besondere an Amarone ist seine Herstellung: Die Trauben werden nach der Ernte für etwa 120 Tage getrocknet. Durch diesen Prozess konzentrieren sich Zucker und Aromen, was zu einem reichhaltigen, vollmundigen Wein mit Aromen von dunklen Früchten, Gewürzen, Schokolade und Tabak führt. Zudem zeichnet sich Amarone durch einen hohen Alkoholgehalt aus, der oft zwischen 15 und 17 % liegt.
Was bedeutet Appassimento?
Der Begriff Appassimento bezeichnet die kontrollierte Trocknung von Trauben vor der Weinherstellung. Dabei werden die geernteten Trauben entweder auf speziellen Holzgestellen oder in gut belüfteten Räumen ausgelegt, um über Wochen oder Monate Wasser zu verlieren. Durch diese Methode entsteht ein konzentrierterer Most, der besonders aromatische und strukturierte Weine ermöglicht.
Die Appassimento-Methode wird nicht nur für Amarone verwendet, sondern kommt auch in anderen italienischen Weinregionen zum Einsatz. Entscheidend für diesen Prozess ist die Auswahl reifer und gesunder Trauben, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Das Endprodukt ist ein Wein mit intensiven Aromen, tiefer Farbe und ausgeprägtem Körper.
Welche Weine entstehen durch Appassimento?
Neben dem weltberühmten Amarone gibt es eine Vielzahl anderer Weine, die nach der Appassimento-Methode hergestellt werden:
- Ripasso della Valpolicella: Diese Weine entstehen durch eine zweite Gärung des Valpolicella-Weins mit den Amarone-Traubenschalen, was ihm mehr Struktur, Tiefe und Aromen verleiht. Ripasso-Weine sind leichter als Amarone, bieten aber dennoch komplexe Fruchtnoten und elegante Würze.
- Primitivo di Manduria Dolce Naturale: In Apulien wird die Appassimento-Methode ebenfalls genutzt, um besonders intensive und fruchtbetonte Primitivo-Weine zu erzeugen. Sie zeichnen sich durch Aromen von schwarzen Früchten, Schokolade und Gewürzen aus und haben meist einen weichen, samtigen Charakter.
Appassimento außerhalb Italiens
Während Appassimento vor allem mit italienischen Weinen assoziiert wird, wird die Methode auch in anderen Ländern angewendet, um konzentrierte und kraftvolle Weine zu erzeugen:
- Frankreich: Im Rhône-Tal werden einige Süßweine wie der Vin de Paille nach einem ähnlichen Verfahren hergestellt. Die Trauben trocknen hier traditionell auf Strohmatten, um den Zuckergehalt zu erhöhen.
- Spanien: In der Region Montilla-Moriles wird die Appassimento-Technik für die Herstellung bestimmter Pedro Ximénez (PX)-Sherrys genutzt. Die Trauben werden in der Sonne getrocknet, um eine hohe Konzentration an Süße und Aromen zu erreichen.
- Portugal: Beim berühmten Portwein werden teilweise leicht angetrocknete Trauben verwendet, um die Fülle und Konzentration des Weins zu verstärken.
- USA: Auch in Kalifornien gibt es Winzer, die mit der Technik experimentieren, insbesondere für konzentrierte Zinfandel- oder Cabernet Sauvignon-Weine.
Warum sind Appassimento-Weine so besonders?
Die Appassimento-Methode verleiht Weinen eine einzigartige Aromadichte und Tiefe. Durch den Wasserverlust in den Trauben entstehen konzentrierte Fruchtaromen, eine ausgeprägte Struktur und ein oft höherer Alkoholgehalt. Diese Weine zeichnen sich durch ihre komplexen Geschmacksprofile aus, die von reifer Frucht über Gewürze bis hin zu Schokolade oder getrockneten Blüten reichen können.
Dank ihrer Intensität eignen sich Appassimento-Weine hervorragend zum Lagern, da sie mit den Jahren noch an Komplexität gewinnen. Sie sind perfekte Begleiter zu kräftigen Speisen wie Wild, gereiftem Käse oder Schmorgerichten und bieten ein außergewöhnliches Geschmackserlebnis.
Die Faszination der Appassimento-Weine
Weine, die mit der Appassimento-Methode hergestellt werden, sind wahre Meisterwerke der Weinbereitung. Besonders Amarone della Valpolicella hat sich als einer der bekanntesten Vertreter etabliert, doch auch Weine wie der Ripasso oder Primitivo bieten einzigartige Geschmackserlebnisse.
Die Kombination aus Tradition, Handwerkskunst und innovativen Methoden macht diese Weine zu einer Besonderheit für Weinkenner und -liebhaber. Wer auf der Suche nach tiefgründigen, intensiven und charaktervollen Weinen ist, sollte die Welt der Appassimento-Weine unbedingt entdecken.
Appassimento und Co.: Unsere Empfehlungen
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