Endlich wieder wärmere Temperaturen! Mussten sich Winzer noch in Januar und Februar mit eisigem Frost und mancherorts auch Schnee den Weinberg teilen, wird es nun allmählich frühlingshafter. Auch an den Rebstöcken geht der Wandel der Jahreszeiten nicht unbemerkt vorüber. Daher eröffnet sich dem Winzer nun ein ganz neues Feld an Aufgaben – sowohl im Weinberg als auch im Weingut und außerhalb der eigenen Räumlichkeiten.
Inhaltsverzeichnis
Letzte Schnittarbeiten und Reberziehung
Die ersten Märztage nutzen manche Winzer, um letzte Handgriffe rund um den Beschnitt ihrer Rebstöcke und Ausbesserungen an den Drahtrahmen und Holzpfählen vorzunehmen. Jetzt aber erwachen auch die Rebstöcke aus ihrer Winterruhe – weswegen sich Winzer nicht allzu lange mit diesen Aufgaben befassen.
Im März nämlich beginnen die Rebstöcke zu „bluten“. Hierbei zeigt sich an den Stellen, die der Winzer beim Schnitt in den letzten Wochen bearbeitet hat, ein Austritt von Pflanzensaft. Für den Winzer ist das Bluten ein wichtiges Zeichen dafür, dass die Pflanzen nun auch ihre oberen Teile wieder mit Leben versorgen und eifrig auf die Ausbildung von Blättern und Trauben hinarbeiten.
Ganz alleine lassen kann der Winzer seine Rebstöcke jedoch nicht, denn jetzt beginnt die wichtige Phase der Reberziehung. Was er hier genau macht, wird vom jeweiligen System der Erziehung bestimmt. Grundsätzlich jedoch gilt es, den Haupttrieb des Rebstocks so über den Drahtrahmen zu biegen und zu fixieren, dass er sich der ausgewählten Erziehungsform anpasst. Beim Biegen und Binden muss der Winzer größte Vorsicht walten lassen, denn das Holz kann bei allzu forschem Vorgehen leicht brechen. Es gilt also, behutsam vorzugehen. Dass Winzer im März auf Regen hoffen, ist in diesem Zusammenhang kein Zufall, denn feuchtes Wetter sorgt für elastischeres Holz und verringert das Risiko für Bruchschäden.
Ist der Winzer Ende März fertig mit dem Biegen und Binden aller Triebe, sind die Rebstöcke bestens vorbereitet für eine fruchtbare Saison. Durch die Reberziehung nämlich verteilen sich die Triebe besser und jede Traube erhält nicht nur mehr Wärme und Licht, sondern wird auch besser vor Schädlingen und Fäulnis geschützt.
Abfüllen und mehr im Keller
Im Weinkeller setzt sich fort, was schon im Februar seinen Anfang genommen hat. Der Winzer hat inzwischen die fruchtigen und frischen Weine verkostet und viele von ihnen für die Abfüllung freigegeben. In den kommenden Wochen verlässt daher der erste Wein des letzten Jahrganges das Gut und macht sich auf den Weg in Regale und Keller. Währenddessen erfolgt im Keller des Guts auch weiterhin die Filtration und Abfüllung weiterer Tropfen, die dann im Laufe der Zeit ebenfalls verkauft werden.
Zusätzlich kümmern sich Winzer im März um die entsprechende Reifung ihrer hochwertigen Weine, die mehr Zeit und Ruhe benötigen als das Basis-Sortiment. Hier wird nun regelmäßig kontrolliert, ob sich die Tropfen so entwickeln, wie es der Winzer und seine Mitarbeiter von ihm erwarten.
Winzer werden zu Verkäufern
Der März ist der erste Monat des Jahres, in dem sich der Blick des Winzers zunehmend auch nach außen richtet. Galt ein Großteil seiner Energie bisher den Rebstöcken und dem Wein des letzten Jahrgangs, muss nun an Geschäftsbeziehungen gearbeitet werden.
Winzer nehmen daher im März zahlreiche Termine wahr, laden zu Verkostungen ein und besuchen Geschäftspartner in anderen Städten und sogar Ländern. Das Ziel: Bekannt machen, was der nun abgefüllte oder auch nahezu vollendete Wein zu bieten hat und erste Verkäufe generieren. Immer häufiger tauscht der Winzer daher nun seine Arbeitskleidung gegen eine förmlichere Garderobe ein und präsentiert sich, sein Gut und seine Weine der breiten Öffentlichkeit auf Messen, Fachveranstaltungen und Proben.
Daher ist der März auch ein Monat, in dem sich ein gut zusammengestelltes Team bewährt. Nur wenn seine Mitarbeiter im Weingut sich bestens auf alle anfallenden Aufgaben verstehen, kann der Winzer sorgenfrei verreisen und Termine wahrnehmen.
Wein entdeckte sie während ihrer Ausbildung zur Restaurantfachfrau für sich. Danach bildete sie sich weiter und arbeitete auf Weingütern in Europa und Übersee. Im stationären Handel kaufte und verkaufte sie viele Jahre Wein, sie moderierte Seminare und beriet Kunden. Die Sommelière liebt Weine, die anregen, gegen den braven Geschmack bürsten und für Gesprächsstoff sorgen.