Den Lieblingswein oder gleich mehrere Favoriten immer in greifbarer Nähe haben: Was gilt es beim Anlegen eines eigenen Weinkellers zu berücksichtigen?

Weinlagerung – worauf Sie beim Anlegen eines Weinkellers achten sollten

Den eigenen Lieblingswein oder am besten gleich mehrere verschiedene Favoriten immer in greifbarer Nähe zu haben, ist für Genießer purer Luxus. Weine aber sollten keinesfalls „einfach so“ in der Wohnung aufbewahrt werden. Wer das Glück hat, sich einen eigenen Weinkeller einrichten zu können, sollte diese Möglichkeit auf jeden Fall zumindest einmal näher in Betracht ziehen. Was aber gilt es hierbei zu berücksichtigen? Die vier wichtigsten Punkte:

Temperatur: Wein mag es nicht zu warm

Weinkeller anlegen 1 | Silkes Weinblatt

In einem Weinkeller darf es keinesfalls warm sein. Zu hohe Temperaturen fördern den Alterungsprozess und können so manchen Tropfen schnell an Qualität verlieren lassen. Gleiches gilt für stark schwankende Temperaturen. Sobald ein Wein in einem Umfeld aufbewahrt wird, dessen Temperatur nicht konstant ist, wird er zügiger altern. Im Weinkeller also muss es kühl sein. Als optimal gelten Temperaturen zwischen 11 bis 13 Grad für Weiß– und 15 bis 18 Grad für Rotwein. Natürlich ist es nicht einfach, zwei Temperaturzonen einzurichten, es lohnt sich aber, bei der Lagerung von hellen und dunklen Weinarten auf einen eher niedrigen Bereich zu setzen.

Damit es im Weinkeller konstant frisch ist, sollten die Außenwände – falls nötig – zusätzlich isoliert werden. Liegt der Keller jedoch recht tief unter der Erde, ist das in aller Regel nicht zwingend notwendig. Kellerräume, die während der warmen Jahreszeit zu Temperaturschwankungen nach oben neigen, können mit einem Klimagerät ausgestattet werden, das für entsprechenden Ausgleich sorgt.

Luftfeuchtigkeit: zu trocken ist schlecht

Die allgemeine Empfehlung, dass in Wohnräumen eine Luftfeuchtigkeit von zwischen 40 und 60 Prozent herrschen soll, lässt sich nicht auf Weinkeller übertragen. Damit der Korken geschmeidig bleibt, empfiehlt sich eine Luftfeuchte von 65 bis rund 70 Prozent. In manchen Kellern mag sich das von alleine ergeben, bei anderen wiederum ist etwas Nachhilfe nötig. Auch hier gibt es technische Unterstützung in Form von Luftbefeuchtern und speziellen Geräten, welche die Feuchtigkeit messen und entsprechend regulieren. Zu hoch nämlich darf sie aufgrund des Schimmel-Risikos und der Gefahr sich lösender Etiketten ebenfalls nicht ausfallen. Um die Bildung lästiger Sporen zu vermeiden, lohnt sich die Schaffung einer Belüftung.

Licht: der Feind des guten Geschmacks

Weinkeller anlegen 2 | Silkes Weinblatt

Gut, dass Kellerräume unter der Erde liegen. So ist es in den meisten von ihnen angenehm dunkel und die riskante UV-Strahlung wird ausgesperrt. Das nämlich ist im Weinkeller von größter Bedeutung. Werden Weine in einer zu hellen Umgebung gelagert, verändert sich nicht nur ihre Farbe. Auch kann die UV-Strahlung verschiedene chemische Prozesse anstoßen, die zu unangenehmen Geschmacksabweichungen führen.

Besser ist es also, den Weinkeller so dunkel wie nur möglich zu gestalten. In fensterlosen Räumen ergibt sich das ganz von alleine. Bei Kellern mit Fenstern ist es ratsam, diese mit Hilfe spezieller Folie abzudunkeln. Wer das nicht möchte, kann auch mit Vorhängen arbeiten. Wichtig ist nur, dass kein Licht in den Raum dringen kann.

Lagerung: stehend oder liegend?

Wie Wein gelagert werden sollte, ist abhängig von seinem Verschluss. Ist dieser ein neuer Schraubverschluss, ist die stehende Lagerung kein Problem. Bei Flaschen, die mit Korken verschlossen sind, braucht es jedoch unbedingt eine liegende Lagerung. Auf diese Weise wird der Korken von innen feucht gehalten und nicht porös. Daher lohnt es sich, den Weinkeller mit speziellen Regalen auszustatten, in denen die Flaschen liegend aufbewahrt werden können. Zudem sollten die Regale stabil sein, um eventuelle Horrorszenarien wie plötzliches Zusammenbrechen zu vermeiden. Bei der Auswahl und Zusammenstellung von Regalen empfiehlt sich die vorherige Überlegung, wie viele Flaschen im eigenen Keller gelagert werden sollen. Zu viel Platz ist hier stets besser als zu wenig.
 

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