Im April steht der Boden des Weinbergs im Fokus des Winzers. Auflockerung und Düngung sind nur zwei Schlagworte, die im vierten Monat des Jahres auf der To-do-Liste stehen. Aber auch der Vertrieb und die Entwicklung länger reifender Tropfen darf nicht vergessen werden.

Das Weinjahr aus Sicht des Winzers: April

Hat sich der Winzer im ersten Quartal des Jahres ganz seinen Rebstöcken und den Jungweinen des vergangenen Jahrgangs gewidmet, stehen nun im April ganz neue Aufgaben an. Wieder heißt es: hinaus ins Freie und etwas tun für gesundes und aromatisches Lesegut! Nicht wie bisher widmet sich der Winzer dabei den Rebstöcken selbst, sondern legt den Fokus auf die gesunde Basis.

Star im April: Der Weinbergsboden

Rebstock im Fruehling | Silkes Weinblatt

Im April, wenn sich die Sonne häufiger zeigt und es rund um den Weinberg bereits zu grünen beginnt, sind Frühlingsgefühle an der Tagesordnung. Die Rebstöcke jedoch lassen noch etwas auf sich warten. Sie werden erst zum Ende des Monats hin mit dem Austrieb beginnen und die Weinregionen Deutschlands in sattes Grün tauchen.

Bis dahin konzentriert sich der Winzer ganz auf den Weinbergsboden – seine Struktur, Begrünung und seinen Nährstoffgehalt. Der erste Handgriff hierbei ist das Auflockern und Bearbeiten des Bodens zwischen den Rebzeilen. Hierfür stehen dem Winzer verschiedenste Werkzeuge wie Fräsen, Kreiseleggen oder auch Grubber zur Verfügung. Sie sorgen dafür, dass sich die Verdichtungen im Boden wieder auflockern und Platz für Wasser und Nährstoffe von oben machen.

In Sachen Auflockerung des Bodens schaffen Winzer im April außerdem auch biologische Vielfalt. Sie überlassen den einmal bearbeiteten Weinbergsboden nämlich nicht sich selbst, sondern streuen Saatgut aus. Die kleinen Samen entwickeln sich dann in den kommenden Tagen und Wochen zu Pflanzen, die weiterhin für einen gesunden Boden sorgen und sogar Nützlinge anlocken können. Gewächse wie Kleesorten, Luzerne und Winterwicken durchwurzeln den Boden, lockern ihn auf und wirken zeitgleich der Erosion an Hängen entgegen. Auch die Anreicherung des Bodens mit Humus ist ein Punkt, der sich nur mit einer sinnvoll geplanten Begrünung unterstützen lässt.

Den Reben Nährstoffe liefern

Weinberg im April | Silkes Weinblatt

Ein gut aufgelockerter und mit nützlichen Pflanzen begrünter Weinbergsboden ist das Ergebnis der Arbeit ambitionierter Winzer im April. Nun allerdings gilt es auch, den Rebstöcken die Nährstoffe zu bieten, die sie für kräftigen und gleichmäßigen Wuchs sowie die Ausbildung hochwertigen Lesegutes benötigen. Die Düngung ist folglich ebenfalls ein Arbeitsschritt, der im vierten Monat eines jeden Jahres ansteht.

Welche Düngemittel zum Einsatz kommen und in welcher Menge sie in den Boden eingearbeitet werden müssen, sind Fragen, die sich jeder Winzer individuell stellen und beantworten muss. Die grundsätzliche Beschaffenheit und Zusammensetzung des Bodens liefert wichtige Hinweise darauf, welche Nährstoffe im Laufe des Jahres fehlen könnten. Grundsätzlich gilt bei der Düngung: Rebstöcke sind nicht gefräßig, sondern schätzen latenten Stress. Erhalten sie zu viele Nährstoffe oder Wasser, kann das für schwindende Motivation der Pflanzen sorgen und einem guten Jahrgang somit entgegenstehen.

Daher analysiert der Winzer im April die Böden seiner Weinberge und berechnet dann die benötigten Düngermengen individuell. Meist handelt es sich beim ausgebrachten Dünger um eine Mischung aus verschiedensten Mineralien. Möglicherweise im Düngermix enthalten sind auch Phosphor und Stickstoff – sie jedoch können teilweise auch durch effiziente Begrünung geboten werden.

Ist der Winzer dann mit der Düngung seiner Weinbergsflächen fertig, widmet er sich im April weiterhin dem Vertrieb seiner Weine und behält auch die Entwicklung länger reifender Tropfen stets im Auge. Am Ende des Monats dann darf er sich über erstes Grün freuen und ist bestens vorbereitet auf die besonderen Herausforderungen des kommenden Wonnemonats.

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