Viel Arbeit liegt hinter dem Winzer und so kurz vor Jahresende, schläft der Weinberg. An geruhsame Festtage ist jedoch noch nicht zu denken.

Das Weinjahr aus Sicht des Winzers: Dezember

Blickt der Winzer im Dezember zurück auf das vergangene Jahr, so wird er sich vermutlich nicht an jeden einzelnen Handgriff erinnern können. Die Laubarbeit, das Wässern der Weinberge, die Lese und auch das Pressen und Vergären des Mosts liegen nun bereits hinter ihm und verlangten dem gesamten Weingut-Team viel Energie und Durchhaltevermögen ab. Nun, so kurz vor Jahresende, schläft der Weinberg. Der Winzer jedoch kann noch lange nicht an geruhsame Festtage denken.

Nicht mehr viel zu tun im Weinberg

Winzer im Dezember Eiswein | Silkes Weinblatt

Wenn die Temperaturen im Dezember zuverlässig auf frostigem Niveau liegen, sind alle Rebstöcke des Winzers längst in ihre wohlverdiente Winterruhe gefallen. Kein Blatt und kein Trieb werden nun mehr mit Pflanzensaft versorgt, denn die Gewächse sparen ihre Energie für den nächsten Frühling. Damit dieser Ruhe-Prozess so effektiv wie möglich verlaufen kann, hält sich der Winzer möglichst fern von seinem Weinberg und verlässt sich auf das Geschick der Natur.

Lediglich dann, wenn der Winter schnell und frostig kommt, steht möglicherweise eine weitere Lese an. Dann nämlich kann der Winzer es wagen, hochwertigen Eiswein zu produzieren. Hierfür jedoch muss es richtig kalt sein. Die Grundregel besagt: Beeren für Eiswein dürfen nur dann geerntet werden, wenn das Thermometer minus sieben Grad Celsius oder noch kühlere Temperaturen anzeigt. Aus diesem Grund zieht es den Winzer und seine Helfer bei der Eiswein-Lese schon früh am Morgen hinaus ins Freie. Wie viele Beeren geerntet werden können, ist Jahr für Jahr reine Glückssache, denn Vögel, das Klima und der Zufall spielen hier entscheidende Rollen.

Sofort nach der Lese werden die gefrorenen Trauben in das Weingut gebracht und dort gepresst. Eis und Most trennen sich voneinander und es entsteht ein ganz besonders süßer Most, der sich dann in delikat süßen Eiswein wie den aus dem Hause Manz verwandeln lässt.

Abschluss der Gärung

Abgesehen vom Eiswein müssen sich auch andere Tropfen in den Kellern des Weinguts weiterentwickeln. Die letzten Gärprozesse kommen nun zu ihrem Ende, weswegen der Winzer immer weniger Zeit für das täglichen Kontrollieren und Führen der Gärkurve einplanen muss. Die Arbeit jedoch verringert sich deswegen nicht – denn die gerade vergorenen Tropfen müssen individuell zum Reifen gebracht und bereits ruhende Weine überprüft werden. Auch das Abstechen der Hefe ist ein Arbeitsschritt, den der Winzer während des zwölften Monats erledigen muss.
 

Das Weihnachtsgeschäft fordert den Winzer

Winzer im Dezember Weihnachten 2 | Silkes Weinblatt

Der Winzer kann im Dezember stolz auf sich sein. Wieder hat er es geschafft, seine Rebstöcke ein gesamtes Weinjahr lang zu begleiten und ihnen ihr größtes Potenzial abzuringen. Und während alle Tropfen jetzt im dunklen Keller reifen dürfen, muss sich der Winzer dem sprunghaften Beginn des Weihnachtsgeschäfts widmen.

Wein nämlich ist nicht nur ein beliebtes Weihnachtsgeschenk, sondern wird am Ende des Jahres auch in Restaurants und Hotels besonders gerne genossen. So treffen tagtäglich neue Aufträge im Weingut ein, Flaschen müssen herausgesucht, verpackt und verschickt werden. Wann auch für den Winzer ein kleiner Moment der Besinnlichkeit kommen wird, ist meist nicht abzusehen. Zwischen den Jahren aber dürfte auch er im Kreise seiner Familie anstoßen können.

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