Sanft geschwungene Hügel, dichte Wälder, urige Dörfchen und eine traumhafte Küste direkt am Mittelmeer: Die Toskana gilt vollkommen zu Recht als Urlaubsparadies. Dass hier außerdem großartiger Wein entsteht, macht diese Region auch zu einer kulinarischen Besonderheit. Von Chianti bis hin zu Brunello erfreut sich der toskanische Wein heute großen Ruhmes. Ein detaillierter Blick auf diesen Teil Italiens lohnt sich also.
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Die Toskana: Naturschönheit mit genussvollem Herzen
Mehr als 63.000 Hektar Fläche stehen in der Toskana unter Reben. Von der Küste bis in das hügelige Hinterland bestimmen Weinberge das Landschaftsbild. Ein Großteil befindet sich mit 100 bis 500 Metern über dem Meeresspiegel in einer vorteilhaften Höhe, was die klimatischen Voraussetzungen für den Weinbau betrifft.
Das mediterrane Klima nämlich bekommt den Reben, die in der Toskana gedeihen, besonders gut. Hier wachsen viele Sorten, aus denen später einmal hocharomatischer Rotwein entstehen wird – und für die Wärme und ausreichend Sonnenlicht essenziell sind. Das Klima ist sicher auch ein triftiger Grund für die Beliebtheit der Toskana bei Touristen. Auf ganzen 14 Weinstraßen können sie das Anbaugebiet erkunden.
In der Toskana werden hochqualitative Weine erzeugt. Böden mit Gesteinsarten wie Sandstein, Ton und Schotter besitzen eine gute Drainagefähigkeit, was der Rebengesundheit zuträglich ist. Kein Wunder also, dass diese Region eine ganze Palette an hervorragenden DOC- sowie DOCG-Tropfen zu bieten hat.
Die Geschichte des Weinbaus in der Toskana
Historisch betrachtet handelt es sich bei der Toskana um eine Region, welche den italienischen Weinbau von Beginn an beeinflusst und geprägt hat. Schon zu Römerzeiten wurden hier Weine erzeugt, die sich laut Überlieferung qualitativ sehen lassen konnten. Im Mittelalter waren es Klöster, die die Wein-Tradition aufrechterhielten und an der Wertigkeit der toskanischen Tropfen arbeiteten.
Das, was die Toskana heute zu bieten hat, entwickelte sich jedoch erst später. Ab dem 18. Jahrhundert beschäftigte man sich mit Veränderungen sowie Methoden im Bereich der Vinifikation. Im 19. Jahrhundert dann schlug dank Baron Bettino Bercasoli die Geburtsstunde des Chianti Classico.
Diese Entwicklung sorgte für einen wahrhaftigen Höhenflug, der dem Qualitätsgedanken jedoch nicht guttat. Ab den Fünfzigerjahren hatte sich der Fokus auf Massenweine allmählich durchgesetzt, was auch an den immer weniger bedeutsamen Tropfen zu erkennen war. Erst in den Siebzigern geboten Önologen aus der Toskana dieser Talfahrt Einhalt. Sie befassten sich mit neuen Weinen, ausgefeilten Techniken und modernen Methoden, die den Toskana-Weinen schon bald wieder zu altem Ruhm verhalfen.
Toskanische Weine: Pure Vielfalt
Der Sangiovese ist nicht nur insgeheim der König der Toskana. Ihn finden Genießer im Chianti, der der Region ihre ersten Erfolge auf dem internationalen Markt bescherte. Darüber hinaus spielen aber auch
- Sangiovese Grosso
- Brunello
- Merlot
- Canaiolo
- Cabernet Sauvignon
- sowie Cabernet Franc
wichtige Rollen. Bei all diesen Sorten handelt es sich um rote Vertreter der Gattung Wein. In der Toskana gibt es allgemein mehr rote als weiße Tropfen – wer jedoch helle Weine bevorzugt, findet bei Rebsorten wie Vernacchia, Malvasia, Chardonnay und Trebbiano sein Glück. Allgemein kann zur Weinvielfalt der Toskana gesagt werden, dass rote Tropfen zweifellos einen Großteil ausmachen und zu den erfolgreichsten Exporten der Region zählen.
In der Toskana gibt es insgesamt elf Weine mit DOCG-Siegel. Hierzu gehören Chianti, Chianti Classico, Vino Nobile di Montepulciano und Brunello di Montalcino. Die Auswahl an DOC-Weinen zeugt mit ganzen 41 von einem sehr hohen Niveau. Dieser Klassifizierung zugeordnet sind bekannte Tropfen und Regionen wie Vin Santo di Montepulciano, Terre di Casole, San Gimigniano und Cortona. Abgesehen von diesen beiden Spitzen-Kategorien hält die Toskana im Bereich der IGT-Weine sechs Varianten bereit.
Genießer schätzen toskanische Weine sowohl in reinsortiger als auch in komponierter Form für ihre charakteristischen Eigenschaften, ihre meist vollmundigen Körper und ein ausgewogenes Zusammenspiel von Frucht, Säure und Gerbstoff. Dass die Winzer vor Ort angesichts der langen Weintradition auch althergebrachte Gepflogenheiten bewahren und dennoch offen für moderne Einflüsse sind, hat die Entwicklung dieses Anbaugebiets zweifellos positiv beeinflusst.
Weinempfehlungen aus der Toskana
Wein entdeckte sie während ihrer Ausbildung zur Restaurantfachfrau für sich. Danach bildete sie sich weiter und arbeitete auf Weingütern in Europa und Übersee. Im stationären Handel kaufte und verkaufte sie viele Jahre Wein, sie moderierte Seminare und beriet Kunden. Die Sommelière liebt Weine, die anregen, gegen den braven Geschmack bürsten und für Gesprächsstoff sorgen.