Die nordspanische Region Rías Baixas weiß sich in vielerlei Hinsicht vom Rest des Landes zu unterscheiden. Besucher fühlen sich hier fast schon wie auf einer Reise durch Schottland. Und während Spanien sonst vor allem für Rotwein bekannt ist, kommt in Rías Baixas der Weißwein groß raus. Ein Ort, an dem das besonders deutlich wird, ist das Gut Pazo de Señorans.
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Pazo de Señorans: Die Historie
Wer im Val do Salnes nahe Vilanoviña die nordspanische Natur genießt, kommt möglicherweise auch an dem herrschaftlich wirkenden Anwesen Pazo de Señorans vorüber. Das Gut wirkt wie aus vergangenen Zeiten, in denen Galizien für ganz Spanien von großer Bedeutung war. Als Marisol Bueno und Javier Mareque das Anwesen im Jahre 1979 erstanden, fanden Sie nebst einiger Kiwibäume auch Rebstöcke der in Nordspanien sehr begehrten Sorte Albariño vor.
Da das Gut bereits zum damaligen Zeitpunkt über einen Weinkeller verfügte, fühlten sich Bueno und Mareque dazu berufen, es mit der Weinproduktion zu versuchen. In den Achtzigerjahren beschäftigten sie sich intensiv mit der Materie und entdeckten schon bald ihr ganz besonderes Talent. Die erste Zeit war geprägt von der Zusammenarbeit mit einer Winzerkooperative vor Ort – bald schon aber genügte das nicht mehr.
Marisol Bueno, die als ausgebildete Biologin viel Herzblut in die Züchtung von Rebstöcken und die Gestaltung der Rebflächen des Gutes investiert hatte, präsentierte gemeinsam mit ihrem Mann Javier im Jahre 1989 den ersten eigenen Albariño Vintage, der den Markt unter dem Namen Pazo de Señorans erreichte.
Über die Jahre hinweg konnte sich Pazo de Señorans einen herausragenden Ruf erarbeiten und gilt heute als eines der prestigeträchtigsten Weingüter Nordspaniens. Geführt wird das Gut inzwischen von den vier Kindern des Gründerehepaars: Vicky, Marisol, Santiago und Javier.
Philosophie und Handwerkskunst
Bei Pazo de Señorans legen alle Verantwortlichen großen Wert auf Weine, die ihre Heimat und das charakteristische Terroir reflektieren. Die gesamte Familie glaubt fest an das Potential der Albariño Rebe, sich von einem jungen zu einem hervorragend gereiften Wein zu entwickeln.
Daher finden Gäste in den Weinbergen des Guts ausschließlich Albariño vor. Die Rebstöcke werden im Pergola-System kultiviert und stehen in einem Radius von etwa zehn Kilometern rund um das Gut. Auch das Meer ist hier ganz nah und lässt die Beeren in einem besonderen Klima reifen. Unterhalb der Erdoberfläche zeigen sich weitere Gründe für die spezielle Charakteristik der Pazo de Señorans-Tropfen: Hier sorgt das Gestein Xabre für eine optimale Drainage, während sandige, eher saure und nährstoffarme Gesteinsarten den Mix komplettieren. Sie lassen frische, aromatische und lebhafte Weine mit einem ganz eigenen Gesicht entstehen.
Handarbeit und Fürsorge für jeden einzelnen Rebstock stehen bei Pazo de Señorans im Zentrum der täglichen Routine. Die Winzerfamilie entscheidet persönlich, wann das Lesegut in die Keller geholt wird. Meist beginnt die ausschließliche Handlese in der zweiten Septemberhälfte, wobei alle Teilnehmenden bereits im Weinberg eine gründliche Selektion vornehmen.
Pazo de Señorans: So geht spanischer Weißwein! Nach der Lese werden die Beeren sofort in das Gut transportiert und gepresst. Dies und die Abfüllung des Mosts in Edelstahltanks markieren den Beginn der alljährlichen Weinkunst bei Pazo de Señorans. Hier sind und bleiben schonende Verfahren das A und O. Dies gibt dem Wein des Guts die Möglichkeit, seine unvergleichlich fruchtig-frische Aromatik zu entfalten. Wer ihn kostet, erfährt Nordspaniens Besonderheit hautnah.
Wein entdeckte sie während ihrer Ausbildung zur Restaurantfachfrau für sich. Danach bildete sie sich weiter und arbeitete auf Weingütern in Europa und Übersee. Im stationären Handel kaufte und verkaufte sie viele Jahre Wein, sie moderierte Seminare und beriet Kunden. Die Sommelière liebt Weine, die anregen, gegen den braven Geschmack bürsten und für Gesprächsstoff sorgen.