Italien gehört zu den weltweit bedeutendsten Weinländern. Mit seiner weit in die Vergangenheit reichenden Geschichte rund um den Anbau von Reben stellt das Land heute eine riesige Rebfläche und zahlreiche Weingüter. Beinahe 700. Hektar stehen in Italien unter roten und weißen Rebsorten. Als Orientierungshilfe hinsichtlich der Qualität gibt es ein klassisches Stufen-System.
Inhaltsverzeichnis
DOCG: Die höchste Stufe des italienischen Systems
Die „Denominazione di origine controllata e garantita“, kurz DOCG, bildet die Spitze der Qualitätspyramide Italiens. DOCG ergibt sich erst dann aus dem DOC-Status, wenn dieser zuvor zehn Jahre lang bestand. Rund 77 Weine gibt es im Land, die die Voraussetzungen hierfür erfüllen.
Bekannte DOCG-Weine sind beispielsweise:
- Fiano di Avellino
- Greco di Tufo
- Barbaresco
- Barbera d’Asti
Für die Winzer gelten bei der Erzeugung von DOCG-Weinen strenge Regeln. Hierzu gehört nicht nur die Verpflichtung, den Wein ausschließlich in der vorgegebenen Region auf die Flasche zu bringen. Auch dürfen Winzer nur zugelassene Rebsorten verwenden und passen die Erträge im Weinberg an die Vorgaben an.
Darüber hinaus prüfen Experten jeden Wein, der als DOCG-Tropfen auf den Markt gelangt, vorab analytisch und sensorisch. Daher schaffen es nur fünf Prozent der Weine des Landes, diesen Status zu erreichen.
Übrigens: Zwischen Italien und der Schweiz gibt es ein Sonderabkommen. Dieses erlaubt es Winzern und Abfüllern, einen DOCG Wein in der Schweiz abzufüllen, ohne dass er seinen Status verliert.
DOC: Die zweite Stufe mit den meisten Weinen
Mehr als 330 Weine aus Italien tragen den offiziellen Titel eines DOC-Tropfens. DOC steht für Denominazione di origine controllata und entspricht der in Deutschland bisher gültigen Stufe QbA.
Für einen DOC-Wein gibt es ebenfalls ein strenges Regelwerk, an dessen Rahmen sich Winzer halten. Im Grunde gelten die gleichen Regeln wie für einen DOCG-Wein, wobei diese teilweise etwas mehr Spielraum erlauben. Beispiele für bekannte italienische Weine mit DOC-Status sind Trebbiano d’Abruzzo und Salice Salentino.
Wichtig: Es ist praktisch unmöglich, die Vorgaben und Rahmenbedingungen der italienischen Qualitätsstufen DOC und DOCG allgemeingültig zusammenzufassen. Das liegt vor allem daran, dass die Regionen jeweils sehr unterschiedliche Vorschriften erlassen, welche sich aus den vielfältigen Traditionen innerhalb Italiens ergeben.
IGT und IGP gehören zusammen
Unterhalb der DOCG- und DOC-Weine Italiens liegen im Qualitätsstufen-System die beiden Klassen IGT, Indicazione geografica tipica, und IGP, Indicazione geografica protetta. Das jedoch bedeutet keinesfalls, dass es sich um minderwertigere Weine handelt. Am treffendsten ist bei dieser Qualitätsstufe ein Vergleich mit Landweinen anderer Nationen. Die Weine absolvieren vor ihrer Vermarktung eine analytische Kontrolle und Winzer orientieren sich an Vorgaben bezüglich Mostgewicht sowie Ertragsmengen.
Knapp 120 IGP- und IGT-Weine gibt es in Italien derzeit. Viele Winzer Italiens bringen in hochklassigen Regionen IGT- oder IGP-Weine auf den Markt, weil ihnen dies mehr Freiraum bietet. So ist es ihnen dann möglich, einen Wein aus Rebsorten zu kreieren, die laut der strengen DOC- und DOCG-Regeln nicht zugelassen sind. Qualitativ steht ein solcher Wein den „Großen“ oft in nichts nach.
Die Vini Comuni e Varietali kommen zum Schluss
Die Vini Comuni e Varietali gelangen bisweilen auch unter dem Namen Vini Generici auf den Markt und entsprechen der allgemeingültigen Definition eines Tafelweins. Bei diesen Weinen sind die Winzer weitestgehend frei in ihrer Arbeit. Auf den Flaschenetiketten angegeben sind Jahrgang und die Rebsorte nicht immer, dies ist auch nicht verpflichtend.
Die Vini Comuni e Varietali und die IGP- sowie IGT-Weine gelten in Italien allgemein als Weine für jeden Tag. Viele Menschen warten nicht auf besondere Anlässe, um eine Flasche zu öffnen, sondern genießen zum Essen oder auch in ruhiger Minute am Abend.
DOP als Sonderfall und Ersatzbezeichnung
Auf Etiketten italienischer Weine findet sich gelegentlich auch die Bezeichnung DOP. Dies bedeutet Denominazione di Origine Protetta.
Seit der Neufassung des Weingesetzes in 2010 umfasst DOP die beiden anderen Klassen DOCG und DOC. Weiterhin bleibt es Winzern jedoch erlaubt, DOC und DOCG zu verwenden. Viele von ihnen ergreifen diese Chance, denn bei der von der Europäischen Union vorgeschlagenen Bezeichnung DOP fehlt die Differenzierung zwischen den beiden höchsten Qualitätsstufen.
Weitere Begrifflichkeiten rund um die Qualität italienischer Weine
Die genannten Qualitätsstufen eignen sich bereits gut, um den italienischen Wein und dessen jeweilige Klasse einzuschätzen. Wie bereits angesprochen, ist es jedoch möglich, dass sich Winzer bewusst gegen eine höhere Klasse entscheiden, um ihrer Vision von einem Spitzenwein abseits strenger Regeln zu folgen. Daher lohnt es sich für Genießer, nicht nur auf die Klassifizierung zu achten.
Abgesehen von DOCG. DOC, IGP / IGT und den Vini Generici erlauben weitere Begriffe einen detaillierteren Blick auf den Wein. Ergänzende Bezeichnungen wie Classico, Vino Nobile de und Vigna weisen auf eine besondere Herkunft her, während Superiore und Riserva für reife Weine spricht.
Ein Wein mit dem Zusatz „Novello“ ist meist jung und gelangt gleich nach der Gärung auf die Flasche. Welche Aspekte für den Genuss am bedeutendsten sind, bleibt auch hier eine Frage des individuellen Geschmacks.
Weine aus Italien bis 10 Euro
Weine aus Italien bis 30 Euro
Weine aus Italien über 40 Euro
Wein entdeckte sie während ihrer Ausbildung zur Restaurantfachfrau für sich. Danach bildete sie sich weiter und arbeitete auf Weingütern in Europa und Übersee. Im stationären Handel kaufte und verkaufte sie viele Jahre Wein, sie moderierte Seminare und beriet Kunden. Die Sommelière liebt Weine, die anregen, gegen den braven Geschmack bürsten und für Gesprächsstoff sorgen.