Unterschiedliche Gewürze und Zusätze erzeugen Charaktereigenschaften, die einen Gin einzigartig machen. Die Herstellung läuft aber immer nach dem gleichen Schema ab.

So ergibt das Gin: Wie wird Gin hergestellt?

Gin wird besonders für seine vielfältige Aromatik gelobt. Unterschiedlichste Gewürze und Zusätze erzeugen Charaktereigenschaften, die einen Gin zum klassischen Sommertypen und wiederum einen anderen zum idealen Begleiter vor dem Kamin machen. Die Herstellung, im Rahmen derer diese Aromen in den Gin gelangen, läuft jedoch immer nach dem gleichen Schema ab.

Gin: Ein „Geist“, für den es Alkohol braucht

Zunächst eine wichtige Information: Bei Gin wird keine alkoholfreie Flüssigkeit vergoren, sondern bereits mit einer alkoholhaltigen Basis gestartet. Den Herstellern stehen hierfür verschiedene, sogenannte Agraralkohole zur Verfügung. Diese können aus Kartoffeln, Weintrester, Getreide oder auch Zuckerrohrmelasse bestehen. Nicht selten bildet Wodka die Basis für einen Gin.

Damit der Gin auch ein Gin wird, braucht es darüber hinaus Wacholderbeeren. Sie waren von Beginn an Bestandteil der niederländischen Spirituose „Genever“ und sind auch heute noch unverzichtbar.

Welche Stoffe bei der Herstellung von Gin verwendet werden

Paradiesapfelkerne bieten eine beliebte Zutat bei der Herstellung von Gin

Alkohol und Wacholder als Ausgangsbasis für den späteren Gin erhalten in aller Regel weitere Begleitung. Im Rahmen der sogenannten Mazeration nämlich werden der Wacholder und zusätzliche Aromalieferanten in den Agraralkohol eingelegt.

Solche Quellen für Aromastoffe können

  • Zitronenschale
  • Kräuter
  • Ingwer
  • Paradiesapfelkerne
  • Gewürze
  • oder auch Blüten

 
sein. Die meisten Hersteller einigen sich vorab auf eine für ihre Linie charakteristische Zusammenstellung dieser als „Botanicals“ bezeichneten Stoffe. Das ist sicher nicht immer einfach, denn insgesamt stehen ihnen rund 120 Stück zur Verfügung.

Vom Ausgangsstoff zur Lifestyle-Spirituose

Mazeration: Gin mit Limette und Rosmarin auf Eis im Glas

Die Herstellung von Gin beginnt mit der bereits erwähnten Mazeration, also dem Einlegen der Botanicals im Agraralkohol. Manche Hersteller verzichten auf diesen Schritt und aromatisieren ihren Gin während der Destillation. Hier wird der alkoholhaltige Dampf durch einen Korb geführt, der die Botanicals enthält.

Auf die Mazeration folgt die Destillation. An dieser Stelle trennen sich Alkohol und Wasser durch Erhitzen der Flüssigkeit. Da Alkohol schneller siedet und verdampft, steigt er als Dampf auf und wird in einem Gefäß gesammelt. Nach der Destillation liegt der Gin als äußerst hochprozentige Flüssigkeit mit rund 96 Volumenprozent Alkohol vor.

Dieses Ergebnis füllen viele Hersteller heute in aromaneutrale Behältnisse aus Glas oder Stahl und lagern ihren Gin dort für einige Wochen. Wie lange der Gin ruht, obliegt ganz dem Produzenten selbst, denn es gibt keine gesetzlichen Vorgaben. Der einzige Gin, der nicht aromaneutral lagert, ist sogenannter Reserve Gin: Ihn bewahren Hersteller in Holzfässern auf, was ihm eine interessante Aromatik verleiht.

Nach der Lagerung enthält der Gin noch immer sehr viel Alkohol und eignet sich somit nicht für den Markt. Nun stellt der Brennmeister ihn mit Hilfe von Wasser ein. Die beiden Flüssigkeiten werden so gemischt, dass der Alkoholgehalt ein bestimmtes Niveau erreicht, das laut EU Spirituosenverordnung wenigstens 37 Volumenprozent betragen muss. Es gibt jedoch durchaus Gin, der deutlich alkoholreicher ist – was sich auf seine Aromatik auswirkt. Die meisten Gins, die Genießer am Markt finden, verfügen über einen Alkoholgehalt von zwischen 37,5 und 50 Volumenprozent. Es gibt jedoch auch die sogenannten „Over proof Gins“, bei denen die Spannweite erst ab 55 – ganz streng genommen sogar erst ab 57 – Volumenprozent beginnt.

Nach dem Einstellen des Gins auf Trinkstärke wird er in Flaschen gefüllt und gelangt auf den Markt.

Gin bei Silkes Weinkeller


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