Hinter einer Flasche Wein stecken nicht ausschließlich Winzer und Reben, sondern auch eine jahrtausendealte Kultur und ein enormer Wissensschatz. Sich Weinwissen anzueignen und den Weg in Richtung Weinprofi zu gehen, verlangt Genießern deshalb viel Motivation ab. Unterschiedliche Angebote und Chancen eröffnen sowohl Quereinsteigern als auch Berufsanfängern spannende Routen. Die folgenden fünf erweisen sich dabei als besonders interessant:
Inhaltsverzeichnis
Winzer
Zum Handwerk des Winzers gehört mehr als Reben zu kultivieren und im richtigen Moment Trauben zu lesen. Umfangreiches Fachwissen und langjährige Erfahrung sind notwendig, um im Einklang mit der Natur Früchte zu erzeugen, die im Wein großes Potenzial beweisen.
Winzer werden Menschen deshalb selten über Nacht. Stattdessen steht zu Beginn des Karriereweges bisweilen ein Studium im Bereich Weinbau oder Weinwirtschaft. Auch familiäre Wurzeln im Weinbau sind in vielen Biografien zu finden. Wer nicht studiert, findet mit Berufsausbildungen zum Winzer gute Voraussetzungen für den Karrierestart. Oft bieten ausbildende Weingüter einen oder auch mehrere Plätze jährlich an.
Das Entscheidende entlang des Weges zum Winzer ist die Kombination aus theoretischem und praktischem Wissen. Daher umfasst jede Ausbildung, Weiterbildung und jedes Studienangebot auch viel Zeit im Freien, um im direkten Kontakt mit der Rebe Wissen zu erwerben. Wer seine Grundausbildung abgeschlossen hat, arbeitet entweder im Familiengut, als Angestellter in einem Weingut oder gründet ein eigenes Haus.
Weinempfehlungen aus Deutschland
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Önologe
Das Studium des Weinbaus und der Önologie ist eine spannende Möglichkeit, umfassendes Weinwissen zu gewinnen. In mindestens sechs Semestern lernen Studierende alles Wichtige von der Biologie der Rebe über Weinsensorik bis hin zu Technologie. Hochschulen in Deutschland, die ein solches Studium anbieten, finden sich etwa in Geisenheim, Bingen, Pirmasens und Neustadt an der Weinstraße.
Genau wie beim Winzer ist auch in der Önologie das praktische Wissen ein entscheidender Teil des gesamten Weges. Während des Studiums gibt es deshalb häufig Praxis-Blöcke, in denen angehende Önologen im jeweiligen Einsatzgebiet eigene Erfahrungen machen. Nach dem Studium stehen Önologen verschiedenste Karrierewege offen. Die Arbeit als Kellermeister in einem Weingut, die Gründung eines eigenen Guts oder auch eine forschende Tätigkeit sind mögliche Optionen.
Weinempfehlungen aus Frankreich
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Sommelier
Weinprofis in besonderem Maße sind auch Sommeliers. Ihre Arbeit beginnt zumeist, wenn der Wein auf die Flasche und ins Glas gelangt. Wenngleich es sich nicht um einen geschützten Begriff handelt und sich somit jeder Sommelier nennen darf, entscheiden sich viele Interessierte für eine fundierte Ausbildung.
Oft beginnt der Weg in der Gastronomie. Für Servicekräfte etwa bieten sich gezielte Fortbildungen im Bereich des Sommelierberufs an. Diese Bildungsmaßnahmen beinhalten für gewöhnlich Wissen rund um Sensorik, Weinbau, internationale Weinregionen, die richtige Lagerung und das gekonnte Paaren von Wein und Speisen.
Es gibt verschiedene Verbände, die Aus- und Fortbildungen anbieten. Deshalb ist der Wissenserwerb oder auch der Erwerb eines entsprechenden Abschlusses an Sommelierschulen, über Sommelierverbände und an Fachinstituten auch für Quereinsteiger möglich.
Weinjournalist
Auch Weinjournalisten gehören zu den Profis im Bereich der Weinbranche. Grundlage für ihre Berufstätigkeit sind sehr vielfältig. Ein Journalismus-Studium ist nicht unbedingt erforderlich, da auch der Beruf des Journalisten in Deutschland nicht geschützt ist. Das Entscheidende im Hinblick auf die Qualifikation im Weinjournalismus ist das entsprechende fachliche Wissen. Weinjournalisten nehmen deshalb im besten Fall an vielfältigen Weiterbildungsmaßnahmen teil. Sowohl Hochschulen als auch Weinbauverbände, Sommelierverbände und landwirtschaftliche Vereinigungen bieten Seminare, Fortbildungen und Weiterbildungen an, die für Weinjournalisten von Wert sind.
Fachlicher Austausch mit weiteren Weinprofis wie Winzern, Önologen, Weinhändlern und Sommeliers eignet sich, um das persönliche Wissen auszuweiten und hierdurch hochwertige Arbeit leisten zu können. Karriere machen Weinjournalisten auf verschiedene Weisen. Eigene Blogs, redaktionelle Inhalte in Branchenmagazinen und die Kooperation mit Händlern etwa sind interessante Perspektiven.
Ein sehr wichtiger Punkt für Weinjournalisten ist Spezialisierung. Die Tatsache, dass es sich beim Wein um ein sehr komplexes Themenfeld handelt, verlangt nach Nischen-Profis. Wer sich als Weinjournalist etwa auf spanischen Wein, Bio-Weinbau oder auch klassische Weißweine spezialisiert, ist langfristig dazu in der Lage, in diesem begrenzteren Bereich deutlich effektiver Wissen anzusammeln.
Weinempfehlungen aus Italien
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Weinhändler
Zwischen Weingütern und Genießern oder auch der Gastronomie stehen Weinhändler. Sie tragen große Verantwortung, denn von ihrer Arbeit hängen die Umsätze der Weingüter, die Zufriedenheit der Gastronomen und deren Gästen sowie der Erfolg des eigenen Unternehmens ab. Als Grundlage für eine Karriere im Weinhandel dienen nicht selten kaufmännische Ausbildung oder entsprechende betriebswirtschaftliche Studiengänge. Diese gibt es auch mit konkretem Bezug zu Wein und Weinwirtschaft.
Nebst der notwendigen Kompetenzen in Verkauf, Einkauf und Betriebswirtschaft sind Weinhändler darauf angewiesen, ihre Entscheidungen auf Basis fundierten Weinwissens zu treffen. Enger Austausch mit Winzern, Kellermeistern, Weinkritikern und Messeveranstaltern zu pflegen, ist eine wichtige Aufgabe. Nebst dieser nehmen viele Weinhändler regelmäßig an Fortbildungen und Weiterbildungsmaßnahmen teil, um die Entwicklung des Marktes mit fachkundigem Wissen begleiten und ihr folgen zu können.
Weinempfehlungen aus Spanien
.png "La Rioja Alta Finca San Martin 2020")
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Individuelle Schritte zum Weinprofi
Keine Frage: Önologen, Winzer, Sommeliers, Weinjournalisten und Weinhändler tragen den Titel des Weinprofis vollkommen berechtigt. Nicht immer jedoch sind vollständige Ausbildungsgänge und Karrierewege das, was Genießer suchen. Wer sich aus Leidenschaft für den Wein heraus im Privatleben fortbilden und Profiwissen aneignen will, kann dies glücklicherweise ebenfalls tun. Das Lesen von Fachmagazinen, der Besuch von Weinmessen und die regelmäßige Teilnahme an Weingutsführungen und Verkostungen etwa sind interessante Optionen, das eigene Knowhow auszuweiten.
Und wer gerne offizielle Qualifikationslevel erreichen will, kann über Anbieter, die mit dem Wine & Spirit Education Trust kooperieren, verschiedene Prüfungen ablegen. WSET®-Seminare und Prüfungen reichen vom Level 1 Award in Wines bis zum Level 4 Diploma in Wines und sind somit aufeinander aufbauend. Sowohl für Privatpersonen als auch für alle anderen Weinprofis aus der Branche sind diese Prüfungen aufgrund des Spezialisierungsgrades eine interessante Möglichkeit.
Zusätzlich spannend, dabei jedoch weniger förmlich, sind Volkshochschulkurse vor Ort. Vor allem in Weinregionen gibt es hin und wieder Angebote, bei denen das Thema Wein und Genuss aus unterschiedlichsten Blickwinkeln betrachtet wird. Sowohl Kochkurse als auch Weinreise-Berichte und Ausflüge zu Weingütern gehören zu den möglichen Programm-Angeboten, die im Regelfall allen Interessierten offenstehen.
Wein entdeckte sie während ihrer Ausbildung zur Restaurantfachfrau für sich. Danach bildete sie sich weiter und arbeitete auf Weingütern in Europa und Übersee. Im stationären Handel kaufte und verkaufte sie viele Jahre Wein, sie moderierte Seminare und beriet Kunden. Die Sommelière liebt Weine, die anregen, gegen den braven Geschmack bürsten und für Gesprächsstoff sorgen.
