Das kleine Familiengut mit Garnacha im Fokus stellt terroirbetonte Tropfen zum Genießen her.
weiterlesenAm Fuße des Moncayo-Gebirges liegt das Weingut von Pablo García eingebettet in die karge und doch idyllische Natur Aragoniens. Wanderer entdecken in dieser Gegend nicht nur weitläufige Wege und zahlreiche Weinberge, sondern in der Ferne auch die oft schneeweißen Gipfel der „Tres Picos“. Eine Landschaft, in der der Winzer heute bei Clave del Cielo außergewöhnlichen Genuss erschafft. Und das, obwohl er es nicht immer so plante.
Schon die Großeltern von Pablo García ließen sich in Campo de Borja nieder. Zu Zeiten des spanischen Bürgerkrieges entschieden sie sich nach dem Verlust ihrer bisherigen Heimat, in dieser Gegend zu bleiben und Landwirtschaft zu betreiben. Für Getreide jedoch bot sich der Boden nicht an, weshalb sie damit begannen, ihre Ländereien mit Weinreben zu bepflanzen. Garnacha-Reben erwiesen sich als passend zu Böden und Klima in dieser Region.
Einige Jahre lang pflegten die Winzer ihre Böden und Gewächse, bis schließlich die erste Lese anstand. Die gesamte Zeit prägten Armut und schwere körperliche Arbeit das Leben der Familie, in der inzwischen auch Pablo Garcías Vater Stefano an der Seite seiner Eltern aufwuchs. Mit den ersten Trauben gelang es der Familie, sich allmählich ein besseres Einkommen zu erarbeiten. Damals verarbeiteten sie das Lesegut nicht selbst, sondern verkauften es an andere Güter.
Stefano García führte das Weingut auch nach dem Ausscheiden der Eltern aus dem Betrieb weiter und bot zusätzlich Ballonfahrten für Touristen an. Pablo García, damals noch ein kleiner Junge, begleitete seinen Vater gerne, verstand jedoch nicht, warum die Weinberge so viel Zeit und Mühe verlangten. Als sein Vater zugunsten des Weinguts schließlich auch die Ballonfahrten aufgab, wuchs in Pablo der Wunsch nach einem Wegzug aus der Heimat. Mit achtzehn Jahren verließ er Campo de Borja schließlich.
Schon fünf Jahre nach seinem Weggang erfuhr Pablo García, damals in Neuseeland zu Hause, von der schweren Krankheit seines Vaters. Gemeinsam mit seiner Partnerin Joanna, einer Winzerstochter, machte er sich auf den Weg nach Spanien. Leider verstarb Stefano García bald und Pablos Mutter stand dem Betrieb allein gegenüber. So entschloss sich Pablo, eine Weile lang zu bleiben und zu helfen. An der Seite seiner Frau entdeckte er plötzlich die Liebe zum Wein und entwarf eine ganz eigene Philosophie. Joanna und Pablo blieben in Campo de Borja und stehen auch heute noch in Weinberg und Keller.
Das Leben zu genießen und zugleich hervorragenden Genuss zu bieten, ist das Ziel von Pablo García. Seine Frau Joanna begleitet ihn als studierte Önologin auf diesem Weg und prägt auch die Weine von Clave del Cielo. Reduzierte Mengen und dafür steigende Qualität ist Kern der heutigen Philosophie des Hauses. Manchmal denkt Pablo noch an die Ballonfahrten mit seinem Vater und daran, die dort entdeckte Liebe zum Terroir in seinen Weinen festzuhalten. Dies gelingt mit den Genussmomenten von Clave del Cielo vortrefflich. Herrliche, tiefrote Garnacha-Weine mit ausdrucksstarker Frucht sowie griffiger Struktur sind heute Aushängeschild des Weinguts.