Das toskanische Castello ragt mystisch und geheimnisvoll aus den Weinbergen von Alberto Stella hervor. Verschüttete Geheimgänge und ein uraltes Renaissance-Theater laden ein, um im Schloss in Melancholie zu verfallen. Mit geschlossenen Augen scheint es, als führe jemand auf der uralten Bühne jeden Augenblick ein Stück auf. Die Geschichte von Montamirello führt hierhin zurück.
Schaut Alberto an schönen warmen Tagen zum Schloss empor, erblickt er viele Schmetterlinge. Sie schwirren um die wunderschönen Blüten der Margerite herum. Fast liebestrunken wirkt der Tanz des Admirals, dessen bunte Flügel in der Sonne schillern. Noch heute erzählen sich die Einheimischen die Geschichte der wunderschönen Margarete, die Tochter des Schlossherren, mit ihren traurigen Augen. Einst verschwand sie auf mysteriöse Weise. Alberto Stella erscheint ein wenig bedrückt, wenn er an die alte Geschichte denkt. Erst nach einer kurzen Zeit des Schweigens, beginnt er zu erzählen.
Schon im Februar beginnen die Schneeglöckchen ihre Blüten hinauf zur Sonne zu strecken. Es ist noch lang keine Zeit für Margeriten, aber eine einzelne reckt ihren Hals schon aus der Erde, ehe der Sommerflieder und herrliche Wiesen voller Klee zwischen den Weinbergen von Alberto Stella Schmetterlinge, Bienen, Hummeln und andere Nutztiere anlocken. Es ist die Zeit, in der auch ein einzelner Admirals-Schmetterling seine Kreise zieht, obwohl es noch viel zu kalt für den bunt gemusterten Falter ist. Der Admiral war ein verschmähter Verehrer der Margarete, der Tochter des letzten Schlossbesitzers. Sein unruhiger Geist beginnt in jedem Jahr im heranwachenden Frühling, einen Ausweg zu suchen. Einen Ausweg aus dem uralten Geheimgang im Keller des Schlosses.
Auch Margarete flüchtete eines Tages vor einem aufdringlichen Verehrer in diesen Gang. Doch sie konnte ihm nicht entrinnen. Tiefer und tiefer verfolgte er sie in die Dunkelheit, bis sie keine andere Möglichkeit mehr sah, als sich am Ende des Ganges in einer Kammer zu ergeben – aus jener sie nie zurückkehrte. Auch der glühende Verehrer kehrte nie zurück, denn ein riesiger Berg aus Steinen verbirgt heute den Eingang zum Geheimgang. Nur ein Schmetterling passt hindurch, der jedes Jahr aufs Neue seine Margarete, das wunderschöne Gänseblümchen, besucht.
Die Geschichte veeranlasste Alberto Stella dazu, seinen Wein Montamirello zu nenen: „Berg des Admiral-Schmetterlings“
Alberto Stella sitzt zwischen seinen Reben und beginnt, an einer Margerite die Blätter zu zupfen. „Am anderen Ende wohnte damals ein Freund. Ich kann Ihnen aber leider nicht sagen, wer. Ich hoffe, ich habe die Chance, ihn (den Kellergang) irgendwann zu betreten“, sagt er versonnen.
Alberto Stella stammt ursprünglich aus Ayola. Seine Familie zog, als er noch ein Teenager war, von Sizilien nach Norditalien ins schöne Verona. Hier entdeckte Alberto seine Liebe zum Wein. Er entschloss sich zu einer Ausbildung zum Sommelier und begann später eine Lehre zum Winzer. Er wollte den Wein nicht nur schmecken, sondern auch selbst kreieren. Im Weingut Sartori in Valpolicella Classico und im Baglio di Pianetto in Sizilien sammelte er seine ersten Erfahrungen.
Alberto Stella zog es in die weite Welt. Nach Aufenthalten in Neuseeland, Kanada und Australien führte ihn sein Weg zurück in seine Heimat Italien. Er ging in die Toskana. Bereits kurze Zeit später verfiel er dem Charme der Super-Toskaner Weinen. Er blieb und verbindet als Weinbauer das Terroir mit den Rebsorten Sangiovese, Merlot, Malvasia Nera, Cabernet Sauvignon, Pinot Nero, Canaiolo, Vermentino und Trebbiano. Hier baut er auch aus Sangiovese, Merlot und Cabernet Sauvignon seinen eigenen, besonderen und unverwechselbaren Super-Toskaner-Wein aus. Dass ihm das durchaus perfekt gelingt, bestätigen die vielen positiven Bewertungen der Weinkritiker, die von Jahr zu Jahr von der steigenden Qualität seiner Weine schwärmen.
„Dort, wo Schmetterlinge sind, ist die Natur noch weitgehend in Ordnung. In meinen Weinbergen, wo es Kräuter, Brennnesseln, Sonne und warme Mauern gibt, fühlen sich die Tiere wohl“, sagt er behutsam.
Dennoch überlässt Alberto nichts dem Zufall. Er hegt und pflegt jeden Rebstock, jede einzelne Traube – von der Knospe bis zur Lese – von Hand. Nur hochwertigstes Lesegut mit enormem Fruchtextrakt gelangt in seinen Keller. Dort erst entscheidet Alberto, welche Schritte er gehen muss, um Wein-Liebhaber mit seinem einzigartigen Super-Toskaner-Wein zu erfreuen.