In der hügeligen Landschaft der Anbauregion Pomerol wirkt kein Château deplatziert. Die gesamte Region erscheint wie geschaffen für den Wein und seine edlen Seiten. Inmitten dieser Idylle steht Château Lécuyer. Eine Winzerfamilie mit langjähriger Tradition leitet das Haus. Sie präsentieren jedes Jahr Grand Cru Wein von besonderer Qualität.
Schon Anfang des 18. Jahrhunderts baute Barthélémy Petit Weinreben an. Damals noch in Île de France schuf er das Fundament für die Geschichte folgender Generationen. Diese entfernten sich in den folgenden Jahrzehnten vom Ursprungsort Chalo-Saint-Mars, blieben dem Wein aber treu.
Schließlich gab Fernand Petit sein Wissen an seinen Enkel François weiter und er wiederum brachte es nach Lalande de Pomerol. Auf Château Tournefeuille startete er 1998 die neue Karriere seiner Familie. Sein Sohn Emeric übernahm das Haus zunächst gemeinsam mit einem Freund. Seit 2014 sind die Petits die einzige Familie auf Château Tournefeuille und erweiterten ihr Portfolio vor wenigen Jahren, um ganze Güter. 2003 folgte Château la Révérence und 2004 schließlich Château Lécuyer.
Mit Château Lécuyer gehören der Winzerfamilie heute rund 3,4 Hektar Rebfläche und ein kleines Weingut aus dem Jahr 2000. Hier kultivieren die Petits Reben für Wein, der seine Heimat, das Terroir und die Leidenschaft der Familie spiegelt.
Rund um Château Lécuyer finden sich gleich zwei unterschiedliche Terroirs, auf denen Emeric Petit gemeinsam mit seinem Bruder Marc Reben pflegt. Ein lehmreicher Kiesboden von konzentrierter Form versorgt die Pflanzen konstant mit Feuchtigkeit und fördert gesundes, rassiges Lesegut. Das zweite Terroir zeigt sich sandig und erneut lehmreich. Es bringt feine und elegante Tropfen hervor.
Die Rebfläche des Châteaus ist zu rund 77 Prozent mit Merlot und zu 23 Prozent mit Cabernet Franc bestockt. Über ein Drittel der Reben stehen hier bereits seit mehr als sechzig Jahren. Die Winzer pflegen die Gewächse nach dem Vorbild nachhaltiger Landwirtschaft, pflügen den Boden auf traditionelle Weise und lesen die Trauben von Hand. Dies beweist, dass sich Emeric Petit auch heute auf die Wurzeln seiner Familie besinnt und bewährte Methoden schätzt.
Das reife Lesegut gelangt zum richtigen Zeitpunkt auf große Sortiertische. Hier prüfen die Winzer genau, welche Beeren den qualitativen Ansprüchen des Hauses genügen. Der facettenreiche Charakter der Tropfen von Château Lécuyer entsteht dank schonender Methoden. Den Most fermentieren die Winzer nach Herkunft sortiert in thermoregulierten Tanks und Holzfässern. Für die Reifezeit verwenden die Petits auf diesem Château Holzfässer mit einem Volumen von 225 und 500 Litern.
Für verlässliche und herausragende Qualität vermählt der Kellermeister den Wein erst nach der Zeit auf dem Fass. Aus diesem Grund fallen die Anteile Merlot und Cabernet Franc in jedem Jahr anders aus. Klima, Rebstock und Boden bringen stets neue Erkenntnisse mit sich. Wenngleich Château Lécuyer erst seit 2004 in den Händen der Petits liegt, gehört es bereits jetzt zu den Geheimtipps der Region. Die rund 16.500 Flaschen Wein pro Jahrgang sind entsprechend begehrt, was dem Château einen Hauch von Rarität verleiht.