Schon seit dem 17. Jahrhundert steht die heutige Domaine des Bosquets in Gigondas. Das Haus verließ die Hände der Familie zwischenzeitlich, kehrte jedoch später wieder zurück. Heute steht Julien Bréchet an der Spitze des Guts. Er strebt mit seinen Weinen nach besonderem Erfolg und erreicht hoch gesteckte Ziele.
Die Geschichte von Les Bosquets reicht weit zurück. Urkunden aus 1376 belegen den Weinbau in Gigondas. Das heutige Gut erbaute der Adelige Jean Rivière jedoch erst in 1644. Das große Bauernhaus im provenzalischen Stil, umrundet von einem überdachten Weg ist das Sinnbild ländlicher Idylle. Hier zog die Familie Chauvet, Vorfahren des heutigen Besitzers, im Jahr 1674 ein.
Zwischen 1861 und 1961 besaß Eugène Raspail das Gut. Er legte mit den Grabenwegen „Bancaous“ den Grundstein für den Weinbau. Sowohl die Höhe als auch die Lage der Hänge nutzte er auf diese Weise fortschrittlich. Gabriel Meffre brachte das Gut bei einer Auktion in Avignon schließlich zurück in den Besitz der Familie. Gemeinsam mit seiner Frau Juliette arbeitete Gabriel hart. Das Paar schlug binnen zweier Jahre zwei Terrassen in die Kalksteinfelsen und pflanzte die ersten Reben des heutigen Guts. Sie wirtschafteten klug und vergrößerten die Rebfläche auf 26 Hektar.
Nach dem Tod des Großvaters Gabriel in 1987 übernahmen dessen Tochter Sylvette und ihr Sohn Laurent das Haus. 1995 statteten sie das Gut mit einem eigenen Keller und Lagergebäuden aus. Ende der Neunziger füllte die Domaine ihre ersten Weine ab.
Der heutige Kopf des Hauses, Julien Bréchet, lernte das Handwerk des Winzers in Vaudieu und übernahm anschließend das Familiengut. Er optimierte die Prozesse im Keller und führte die Vinifikation nach Parzellen ein. Auch renovierte Bréchet den Keller und schuf 2016 eine Werkstatt für Mikrovinifikation.
Für Julien Bréchet ist das Terroir rund um die Domaine des Bosquets ein Ort ungeahnter Schätze. Er selbst glaubt daran, dass das Land das Potenzial für 1.000 verschiedene Weine besitzt. Die 26 Hektar Land liegen in der AOC Gigondas. Was sie einzigartig macht, ist ihre geologische und mikroklimatische Vielfalt. Einige Parzellen gehören zudem auch zu Appellationen wie
In der Höhe dominiert Kalkmergel aus der Kreidezeit. In mittlerer Hanglage findet sich sandiges Terroir. Weiter unten liegt ein komplexer Boden mit Fragmenten von Kalkstein, Sand und Ton. Abgesehen von den vielfältigen Böden verfügt die Rebfläche der Domaine über verschieden ausgerichtete Lagen. Schatten, Wind und auch der nahegelegene Wald beeinflussen das Terroir.
Die Winzer betreiben bereits seit Jahren nachhaltige Landwirtschaft. Hinzu kam der Wunsch, weitestgehend ohne Filter zu arbeiten und eine noch größere Nähe zur Natur zu schaffen. Daher befindet sich das Land der Domaine seit 2018 in Umstellung auf biologische Landwirtschaft. Julien Bréchet verzichtet auf chemische Stoffe und schafft einen begrünten, lebendigen Weinberg. Nach den Regeln der Biodynamie versteht sich Bréchet zudem auf einen ganzheitlichen Blick, der Boden, Rebe und Kosmos vereint. Der Winzer liest seine Trauben von Hand und sortiert bereits im Weinberg streng.
Rund siebzig Prozent der Flächen stehen bei der Domaine des Bosquets unter Grenache noir. Zwanzig Prozent nimmt Syrah ein, acht Prozent Mourvèdre und zwei Prozent Cinsault. Viele der Reben sind besonders alt, weshalb das durchschnittliche Alter bei mehr als fünfzig Jahren liegt. Dies sorgt für geringe Erträge und gesteigerte Qualität.
Julien Bréchet vinifiziert jede Parzelle separat. Er verwendet ausschließlich heimische Hefen und widmet sich jedem Terroir individuell. Der Wein entwickelt sich im Keller langsam und mit ausreichend Geduld. Für die Zeit des Ausbaus verwendet Bréchet viele unterschiedlich große Fässer. Sie sind oft gebraucht, neues Holz setzt der Winzer sparsam ein.
Auf diese Weise und mit individuellem Blick für die Identität seiner Terroirs produziert Julien Bréchet Weine von herausragender Qualität. Ihm verdankt die Domaine des Bosquets eine rasant wachsende Gemeinschaft von Genießern, die die neuen Jahrgänge des Hauses begeistert erwarten. Auch Kritiker und die Fachpresse loben das Talent des Winzers und vergeben regelmäßig hohe Punktzahlen an die Weine der Domaine.