Vianney Castan ist Weinmacher mit Leib und Seele. In seiner Freizeit restauriert der Winzer Autos, etwas anderes als Wein kreieren wollte er jedoch nie. Der Franzose lebt und arbeitet gemeinsam mit seiner Frau Emilie in der Appellation Terrasses-du-Larzac, wo auch die Kinder des Paares aufwachsen. Hier, inmitten einer fruchtbaren Landschaft, ließ Vianney Castan das Erbe seiner Familie wieder aufleben und führt es heute zu internationalen Erfolgen.
Zu den Anfängen der Weingeschichte der Castans gelangen Genießer nur im Rahmen einer langen Zeitreise. 1907, vor mehr als 110 Jahren, begann Vianney Castans Urgroßvater in Lansargues mit dem Weinbau. Schon damals überzeugten seine Rhône-Weine anspruchsvolle Gaumen in der Region. Dass sein Sohn später aufgrund einiger unglücklicher Umstände nahezu alles verloren, setzte der Familiengeschichte zunächst kein Ende. Sie begannen von Neuem, verkauften ihr Gut aber in den siebziger Jahren.
Vianney Castans Vater folgte der Familientradition nicht, weshalb das Erbe der Urgroßeltern und Großeltern des heutigen Winzers für einige Jahre schlummerte. Erst 2007 gründete Vianney Castan zusammen mit seiner Frau Emilie ein eigenes Unternehmen und benannten es nach Joseph Castan, Vianneys Urgroßvater. Dass das heutige Gut nicht aus dem einstigen Familienbesitz stammt, stört Vianney Castan nicht. Wichtig ist für ihn, die Leidenschaft seiner Vorfahren geerbt zu haben. Von seinem Haus sagt er: „Wir erschaffen Kunstwerke!“
Das Château Saint-Jean d‘Aumières in Terrasses-du-Larzac ist das Zuhause der Familie Castan. Zusätzlich verbringen Eltern und Kinder einige Wochen des Jahres im Château Saint-Louis la Perdrix in der Region Costières de Nîmes. Diese beiden Orte bilden das Fundament für die Weine des Hauses.
Auf dem Weg zu seinen jährlich neuen Kreationen ist es Vianney Castan vor allem wichtig, jene Weine zu erschaffen, die zum Teilen mit Freunden animieren. Teilweise sind die Reben der Castans über hundert Jahre alt. In der oft heißen und trockenen Gegend um ihre Châteaus ist das ein Glück, denn die Gewächse wurzeln tief.
Syrah, Carignan, Grenache und Mourvèdre wachsen in den Weinbergen von Vianney und Emilie Castan. Nur Carignan vinifizieren sie als ganze Traube. In der Natur gilt bei den Castans eine traditionelle Philosophie. Mechanische Methoden gehen vor chemischen Mitteln. Regelmäßig grasen Schafherden zwischen den Rebzeilen und halten den Boden so auf natürliche Weise lebendig. Für Vianney Castan ist jede Traube eine einzigartige Perle, die zum Zeitpunkt perfekter Reife in den Keller gelangt.
Gesundes, hocharomatisches Lesegut macht die Arbeit im Keller für den Winzer angenehm leicht. Zugleich ist es laut Vianney Castan wichtig, jedes Jahr aufs Neue zu überlegen, was der Wein jetzt braucht. Die Natur schließlich zeigt sich wandelbar und sowohl Terroir als auch Klima verlangen den Castans mit jedem Jahrgang neue Lösungen ab.
Im Ergebnis zeigen sich die Weine des Paares ausgewogen, mit herrlichem Tannin beschenkt und stets auch als Spiegel des Terroirs, in dem sie entstehen. Nicht nur die Qualität ihrer Tropfen beschert den Winzern dabei Hochgefühle, sondern auch die Tatsache, dass ihr Wein inzwischen auf internationalem Parkett Renommee genießt.