Durch ihre über 200 Jahre Geschichte bauten die Starwinzer ein breites Portfolio, mit dem sie sich an die Spitze arbeiten konnten.
weiterlesenBereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts fiel der Startschuss für die Erfolgsgeschichte der heutigen Maison M. Chapoutier. Das Haus, das über die Jahrzehnte hinweg durch viele Hände ging, liegt in Familienhand und folgt dem Familienmotto „Fac et Spera“, was übersetzt „Tun und Hoffen“ bedeutet. Michel Chapoutier und seine Kinder tragen heute Sorge für die Zukunft der Maison und verfolgen dabei eine genussvolle Philosophie.
Im Jahr 1808 entstand in der Rue de l’Hermitage in Tain das Unternehmen „Calvet et Compagnie“ und somit auch das Fundament für die heutige Maison. Als Marius Chapoutier das Haus gemeinsam mit Rodolphe Delépine Ende des 19. Jahrhunderts führte, trug es den Namen „Delépine et Chapoutier“. Nach dem Ausscheiden Delépines aus dem Unternehmen gründete Marius 1937 das neue Gut am Fuße des Hermitage Hügels. Dieses erhielt den Namen „M. Chapoutier“ erst später im Jahr 1955 durch Marc Chapoutier.
Heute leitet Michel Chapoutier das Gut. Er führte schon in den neunziger Jahre die biodynamische Anbauweise ein und konzentrierte sich auf eine noch strengere und naturverbundene Philosophie. Darüber hinaus wagte er den Schritt in neue Länder und weitete das Portfolio der Maison deutlich aus. Weine des Hauses stammen nun aus Frankreich, Spanien, Portugal und Australien. Seine Kinder Mathilde und Maxime sind inzwischen ebenfalls aktiv und produzieren Wein sowie Bier.
Michel Chapoutiers Weinreise begann, als er 26 Jahre alt war. Schon früh stellte er sich gegen veraltete Prinzipien und vorgefasste Meinungen. Dabei blieb der Winzer stets nah dran an Boden und Rebe. Das Terroir und das Potenzial des Bodens spielten für ihn bedeutende Rollen. Michel Chapoutier selbst sagt, in seinem Leben als Winzer verliebe er sich gleich mehrmals täglich.
Für die Rebstöcke, die die Früchte für die Weine des Hauses in Frankreich hervorbringen, zeichnet Michel Chapoutier persönlich verantwortlich. Die Parzellen in Tournon sind rund zwanzig bis dreißig Jahre alt und liegen in einer Höhe von 240 bis 310 Metern. Im Boden finden sich Granit und eisenhaltige Mineralien durchsetzt mit Schichten von Gneis.
In Crozes-Hermitage kultiviert der Winzer außerdem Syrah-Rebstöcke mit einem Durchschnittsalter von 55 Jahren sowie siebzig Jahre alte Marsanne-Reben. Die Weinberge liegen an den Hängen von Gervans auf 230 bis 320 Metern Höhe mit einer Süd-/Südwestausrichtung. Dies ermöglicht es den Trauben, relativ spät zu reifen.
Die biodynamische Landwirtschaft prägt die Philosophie der Maison M. Chapoutier. Mit Präparaten, die einst der Anthroposoph Rudolf Steiner erdachte, pflegen die Winzer die Böden. Der Gedanke dahinter ist, dass auch kosmische Energie Teil des Systems Weinberg ist und genutzt werden soll.
Unter den Händen von Chapoutier entstehen sowohl weiße als auch rote Weine, welche das Terroir, aus dem sie stammen, meisterhaft spiegeln. Der erfahrene Winzer trägt im Keller Sorge für einen schonenden Prozess, bei dem die Rebsorten sich frei entfalten. Dabei achtet Chapoutier darauf, nicht zu sehr einzugreifen und stellt das Terroir so noch anschaulicher heraus. Im Wein selbst findet sich das über Jahre gewachsene Talent des Weinenthusiasten.