Winzer Mario Ercolino wuchs auf dem Weingut seiner Eltern auf. Schon als kleiner Junge faszinierte ihn, wie sein Vater die Natur in der Flasche abbildete und er lernte früh, dass der Jahrgang einen Wein prägt. Er liebte es, den kleinen Trauben über dem Sommer beim Wachsen zuzuschauen. Aber auch die Hektik bei der Ernte im Herbst war eine spannende Zeit für Mario. So entschied er sich im frühen Jugendalter, eine Ausbildung im Bereich Landwirtschaft zu absolvieren.
Nach seinem Schulabschluss besuchte er einer der besten Institute für Landwirtschaft. Mit seinen Brüdern gründete Mario in Kampanien das Weingut Feudi Di San Gregorio. Mutig und klug gehörten sie zu den Ersten, die sich das in der Region wagten. Schnell richteten Weinkritiker über die Landesgrenze Italiens hinaus ihre Augen auf die Weine der Ercolino-Brüder. Es folgten viele nationale und internationale Auszeichnungen und Preise. Dann gründeten sie im Stiefel Italiens weitere Weingüter wie NATIV und Montemajor. Schnell stieg Mario zum Berater für Weingüter Italiens auf.
Mario Ercolino agierte viele Jahre als Kellermeister bei dem berühmtesten Weingut Süditaliens: San Marzano. Welches mit Qualitäten wie Sessantanni 60 anni Primitivo di Manduria eine neue Ära einschlug. 2011 schrieb Mario auf seine Agenda, alleine etwas Neues aufzubauen. Er gründete sein eigenes Weingut. Das sich in Kampanien in Paternopoli befindet. Die Gemeinde bildet das Zentrum des süditalienischen Stiefels. Es liegt beinah genau in der Mitte des Adriatischen, Ionischen und Tyrrhenischen Meeres. Auch bei Montedidio und Prima Scelta bleibt Mario seiner Philosophie für guten Wein treu, die auf Tradition, Moderne und Kultur fußt. Guter Wein bedeutet für Mario, seine Maßstäbe mit dem neuen Wünschen von Weinliebhabern zu vereinen. So bedarf es heute keiner deftigen Mahlzeiten oder Anlässe mehr, um Wein zu trinken. Alleine der Genuss und das Vergnügen etablierten Wein zum Volksgetränk.
Marios Credo von „Genuss und Vergnügen“ beginnt für ihn im Weinberg. Weshalb es für ihn selbstverständlich ist, ausschließlich chemiefrei und von Hand zu arbeiten. Ein amtliches Zertifikat für biologischen Weinbau besitzt das Weingut nicht. Denn lieber kümmert sich Mario darum, guten Wein zu kreieren – statt Zeit mit Bürokratie zu verschwenden. Für den La Prima Scelta und den Appassimento verwendet Mario ausschließlich die Rebsorte Primitivo. Seine Weinberge verteilen sich auf das Weinbaugebiet Apulien. Trotz der unterschiedlichen Lagen herrscht überall ein mediterranes Mikroklima mit milden Wintern und heißen Sommern. Aber gleiches Wetter bedeutet nicht, dass gleiche Trauben gleich schmecken. Die Böden spielen dem Geschmack ebenfalls zu. In Apulien prägen die Trauben mancherorts Kalkstein oder Lehm und Sand. Ein Dreiklang für weiche, konzentrierte und kräftige Primitivos. Nach der Lese von Hand bringt Mario die Primitivo-Trauben in der eigenen Kellerei auf ihren geschmacklichen Höhepunkt.
Für Mario Ercolino schärft Wein die Sinne. So sagt er: „Jeder Wein muss eine sinnliche Reise sein, die der Nase, dem Gaumen, dem Anblick gefällt und den Genießer auf einer Reise begleitet, die ihn die Aromen der Früchte und Blumen und den Boden, auf dem die Weinberge wachsen, spüren lässt“. Kaum überraschend verpassten ihm Kollegen und Freunde zwei Spitznamen. Manchmal nennen sie ihn „Trüffel“. Denn Mario erkennt mit seinem scharfen Gespür und fundierten Wissen jedes sensorische Merkmal – allein durch das Riechen am Wein. Andere nennen ihn schlicht „Super Mario“, was sich bei seinem Werdegang von alleine erklärt.