Hinter einer der jüngsten Kellerei Südtirols stehen dreihundert
Familien, die das Jahr über im Weinberg arbeiten. Im Herbst geben sie
ihre wertvollen, von Hand gelesenen, Trauben der Kellerei zur
Weinproduktion. Im Jahr 1960 gründeten 26 Weinbauern aus Schreckbichl
bei Eppan ihre eigene Genossenschaft. Sie zogen es vor, unabhängiger von
den Weinhändlern zu sein. Die Rebellen benannten die neu gegründete
Genossenschaft nach ihrer Heimat. Das kleinen Örtchen Schreckbichl heißt
im Italienischen Colterenzio. Südtirol ist einzigartig. Schneebedeckte
Berge und fruchtbare Täler schaffen ein beispielloses Klima zwischen dem
Mittelmeer und den Alpen. Dies ist der Grundstock für charaktervolle
Weine. Im südlichen Teil des Landes, etwa zehn Kilometer von der
Hauptstadt Bozen entfernt, liegt das Überetsch und die Gemeinde Eppan.
Es ist eine faszinierende Hügellandschaft aus der letzten Eiszeit.
Malerische Ortschaften gibt es dort. Eppan an der Weinstraße ist das
größte zusammenhängende Weinanbaugebiet Südtirols. Eines der
bekanntesten und ältesten Weindörfer Südtirols heißt Girlan.
Schreckbichl ist ein kleiner Ortsteil am Rande von Girlan und blickt auf
eine uralte Weingeschichte zurück. Um 1200 erwähnten alte Quellen seine
Lagen und seinen Wein in der „vinum schrechpuhlensis“.
Ab
1979 begann unter dem Geschäftsführer Luis Raifer die
Qualitätsoffensive. Er erkannte das Potenzial Südtirols für
Qualitätsweine. Das Terroir war ideal, ausreichend Rebflächen vorhanden
und die Weinbauern tüchtig. Als ersten Schritt ersetzte er auf seinem
Weinberg „Lafóa“ die Vernatsch-Reben durch Cabernet Sauvignon und durch
Sauvignon Blanc. Lafóa ist ein sonnenverwöhnter Bergrücken direkt hinter
der Kellerei. Er führte Qualitätsstandards ein. Die Winzer reduzierten
den Ertrag für hochwertigere Trauben, um hochwertigeren Wein zu
erhalten. Den Anfang vollzogen sie auf der Pilotfläche mit den beiden
Weinen Cabernet Sauvignon und Sauvignon Blanc. Den Qualitätsgedanken
verbreitete der Geschäftsführer der Kellerei an seine Mitglieder. Heute
arbeiten die Weinbauern und Mitarbeiter der Kellerei konsequent nach den
selbstgesteckten Regularien.